2382 VBegetabilifche Nohftoffe. XI. Cap,
bier darftellen Kann. (v. Frankenftein.) Durch das Malzen und Darren findet bei
5er Gerfte ein Gewichtsverluft von 20 Procent Statt, fo daß 100 Pfd. Gerfte
30 Pf. Malz geben; dagegen Hat das Bolum der Körner meiftens um 2 Proc,
zugenommen. — Die vielen Erfindungen und Verbefferungen an den Darren fönz
nen hier nicht aufgeführt werden,
36. Bohnenmalz, aus Bohnen bereitet, in England bei der Bierbraues
gel angewendet, E83 befördert die Biergährung und vermehrt die Geraufchende Kraft,
darf aber nicht in zu großer Menge beigefeßt werden.
2) Das Schroten und Mahlen.
Nicht allein das Malz wird vor der weitern Verarbeitung durch mechanifdhe
Rraft zerfleinert oder gefchroten, fondern auch das ungemalzte Getreide wird oft
und zu verfhiedenen Zwecken diefer Operation unterworfen. Meiften8 wird das
Malz zwifchen 2 eifernen Walzen zerquetfht; in manchen Orten wird das Schros
zen noch in den Mahlmühlen von Müllern ausgeführt, aber meiften8 nachläffig
betrieben, Se nachdem man das Getreide bloß enthülfet, over zerkleinert, oder zer-
nalmet, entftehen dadurch Schrot, Oraupen, Örlüße, Öries und Mehl. Unter-
"acht man ein quer durchfchnittenes Getreidekorn genau, fo fieht man a) eine fros
dene Hülle von einem feften Gewebe, die SamenhHaut (Epispermium); b) unz
mittelbar darunter, die Oberfläche des Eimweifkörper8 (Perispermium) bildend,
befindet fihH eine Neihe mit ftickftoffhaltiger, eimeifartiger oder fäfeftoffartiger
Subftanz angefüllter Zellen, in welchen ein großer Theil der Fettfubjtanz des Ges
;reide8 eingefhloffen ift; c) unter diefer Schicht find dünnwandige Zellen, die
Seinahe ganz mit Kleber (Oluten) und Stärkmehl angefüllt find; d) unter Diefer
wieder die ganze Maffe des Eiweifkörper8, welche das gewöhnliche weiße Mehl
zu8macht, größere Stärfmehlförner enthält und deffen weißerer und mittlerer heil
in jedem Samenlappen durch eine befondere Mahlung, die der fogenannten weißen
Srüße (Grie8), erhalten werden Kann. Die 3 oberen Schichten machen die Kleie
und Örie8fleie aus, Sie find, die trodne Haut ausgenommen, ZUr Ernährung
de8 MenfhHen tauglich, und namentlich derjenigen Individuen, welche am meiften
De8 Fleilhes und fetter Körper als Nahrung entbehren. In vielen Ländern wird
daher von dem zum Militärbrote beftimmten Mehl die Kleie nur zum Theil oder
gar nicht abgefondert. Diefer Rindentheil Kann aber auch der Sig der Entwide-
[ung mifroffopifder Gewächfe werden, und enthält oft die Keimkörner der Pilze,
welche fich fo oft auf dem Brote, zumal im feuchten Zuftande, erzeugen. Sedes
Setreide, welches zur Nahrung für Menfchen beftimmt ift, follte vor dem Vers
nahlen forgfältig gereinigt werden; denn e8 enthält in der Regel fremdartige Ge-
äme, Staub 320. , auch hat jedes Körnchen eine rauhe Spike und einen EinfOHnitt
(Krinne), an und in welcher fiH fhon auf dem Felde Shmug anfegt, [od wie
auch Mehl= oder Honigthau, Infecten u. dgl. die Schale des Getreides yerun-
reinigen.
Häufig unterließen die Müller das gehörige Reinigen, wozu man jebt ver-
ichiedene Mafchinen in Anwendung feßt, um die Erbflümpchen, Steinftückchen,
Strohtheile und andere Spreu zu entfernen, oder auch um die den Körnern feft
anhängenden Unreinigkfeiten, wie die Spigen und Bürte derfelben, und fremde
Sämereien abzufondern. Die Handelsleute Simon Dimand und Simon Kan
in Ungarn erbielten im S. 1827 ein ausfchl. Privilegium auf ihre Erfindung einer
Mafcdhine, um alle Kornfrüchte von Sand, Staub und Schmuß zu reinigen. Da
beim Mahlen nicht allein die Körner zerkleinert, fordern au möglichft von der
äußern Hülle oder Schale befreit werden müffen, um ein weißes und reines Mehl
zu erhalten, fo pflegen die Müller dag Getreide erft zuzurichten, d.h. mit Waller
zu befeuchten und zähe zu machen, um auf folche Art das Wofchälen der Hülle
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