Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

TWegetabilifhe Nohftoffe. XI. Cap. 
Stode etwag nahgedrüct, fo daß an Gewicht um 15 bis 20 Brocent weniger 
MeHl ing Faß geht, als wenn e8 feft eingeftampft mürbe, fo Bleibt e8 gut und 
Sehält wenigftens in den eriten Monaten nach der Neberfahrt den angenehmen und 
Sieblichen SGefcdhmack de8 frifh gemahlenen Mehle8s, wenn ander8 das Getreide 
fehlerfrei war und das Mehl beim Verpacken nicht verfälfcht oder mit {dylechterm 
Mehle vermengt wurde. In dem Faffe mit Lofe eingeworfenem Mehle erhalten die 
mährend der Neberfahrt im wärmern Klima fich entwickelnden Waffertheile den 
Ihnen nöthigen Raum, um aus dem Mehle und aus den Spalten der dünnen 
Bolzftäbe zu entfliehen, ohne eine Gährung oder eine Anregung zur Auflofung 
hervorzubringen, und das Mehl bleibt gut. So wie fich die MWaffertheile verminz 
dern und das Mehl trockner wird, erhalten deffen Beftandtheile, welche gleichfam 
durch das Mahlen in Ruheftand verfeßt wurden, ihre frühere Elafticität wieder 
und drängen fich aneinander, wodurch das Anfangs in den Fäffern fo Lofe Mehl, 
daß man die Hand Hineinbohren Konnte, aNlmälig darin immer feßter und Härter 
mird, wodurch dann das früher mögliche Einbohren der Hand unmöglich wird. 
Solches Iofe verfchicktes Mehl Hält fidh in den erften 5 bis 6 Monaten in einem 
heißen Klima gut. Später bleibt e8 zwar noch immer brauchbar, doch verliert e8 
;twa8 von feiner erften Güte, und immer mehr mit jedem Monat. Nach 11 oder 
12 Monaten, und fogar noch früher, zeigen fich darin die fchwarzen Kornkäfer, 
die endlich das ganze Mehl verzehren. In Kalten Klimaten Hält fich das feft ein: 
zeftampfte Mehl allerding8 fehr gut; denn da e8 in Fühlen Magazinen liegt, 
äußert fich dort im Mehl nicht die durch die Hohe Wärme der Tropenländer ange: 
regte Gährung. E83 verdirbt auch das einige Monate Hindurch in falten Klimaten 
in Fäffer verpackte Mehl nicht Leicht, wenn e8 darauf nach den Tropenkändern 
ver{hickt wird, weil alsdann die Entwickelungsperiode der Gährung fchon vorüber: 
gegangen ift. In diefem Falle Kann dann auch das feft eingeftampfte, aus dem 
nördlidhen Europa nad) den amerifanifchen Tropenländern verfchickte Mehl under: 
dorben eintreffen. Aber nie gibt folches älteres Mehl ein fo Locferes angenehmes 
Brot, al8 das Iofe eingefaßte und {Hnell von der Mühle aus verfhickte Mehl, 
and fann daher in den Häfen der Tropenländer niemals mit dem amerikfanifchen 
Mehle concurriren. Die Orte, wo in guten Mühlen das Mehl fogleich nach dem 
Mahlen in die Fäffer eingefaßt werden Kann, eignen fich am beften zur Mehlfabri- 
*ation, alfo gerade in Seehäfen und ihren Mühlen, fie mögen durch Waller, 
Yhiere, Wind oder Dampf bewegt werden. Das Mehl von gar zu jungem Weis 
zen nimmt nach feiner Ankunft in den Zropenländern einen {äuerlichen Gefhmad 
an, gibt aber fonft ein gute® Brot, und beffereS al8 von gar zu altem Weizen, 
Alle angepriefenen, von Außen an den Fäffern angewendeten Mittel, um darin 
dag Mehl vollkommen gut zu erhalten und um die Kornkäfer abzuhalten, find 
außlo8, (Rüder.) Viel zweckmäßiger ift e8, das Getreide auf Walzmühlen (ohne 
Näffung desfelben) zu mahlen, weil folches Mehl die Eigenfchaft erlangt, den 
jhädlichen Einwirkungen der Hige und Feuchtigkeit heffer zu widerftehen, 
Nicht felten Fommen im Handel auch Verfälfhungen des Mehles vor, und 
zwar in Frankreich Hauptfächlich mit Kartoffeljtärkfe, die übrigens nicht {chadlid 
ift, andermärts auch mit Gips, Kreide, Knochenmehl 20. Kleine Quantitäten von 
Stärfmehl laffen fich nicht erkennen; größere Quantitäten erfennt man an dem 
ichiflernden SGlanze, befonder8 im Sonnenlichte, und an dem fpecififhen Gewichte, 
noch beffer dur das Mikroffop. Verfälfhungen mit Gips, Kreide, Knochen- 
mehl 2c. werden dadurch erkannt, daß man die Probe in einem Ziegel bis zur 
voliftändigen Ginäfcherung brennt. Unorganifhe Körper Gleiben dann zurüd, 
während reines Mehl einen Höchft unbedeutenden Rückftand Hinterläßt. Sinen Zu- 
jaß von Erbfen= oder Bohnenmehl erkennt man am beften dadurch, daß man die 
rohe mit etwas Kochendem Waffer Übergießt, wo fich dann ein Erbfen= oder 
Bohnen 
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