380 BegetabililhHe Nohftoffe, XV, Cap.
zinem Gemenge von Nelken, Zimmt und Pfeffer; fein Gefhmackk Anfangs ange:
nem gewürzhaft, etwas Ditterlich, Hintennach aber feurig und brennend, Im
Dandel erhält man den weißen Zimmt gewohnlighH über London, am Häufigften in
Häffern zu 5 bis 6 Ctr., jedoch auch in Ballen von verfchiedener Größe. Man
braucht vdenfelben in Apotheken, als Würze der Speijen, zu Likör 16.
10. Nelkenzimmt oder fHmwarzer Zimmt (Cassia caryophyllata,
Canella cubana, franz. Canelle giroflee), bie Rinde der in Oftindien, auf
Diadagaskar, Martinique, Grenada, Guadeloupe, Cuba, in Ouiana, Brafis
‚lem 3c. wachfenden Nelfenmyrihe (Myrtus caryophyllata). Man erhält fie in
2'/, Suß langen, 1 Zoll dien, ftabähnlihen Stücken, die aus 10 bis 12 dün-
ren, feßten, fehr harten, engzufammen[Hließenden, übereinander gerollten und
mit einer aus Daft oder aus Fafern beftehenden Schnur zufammengebundenen Rin-
den beftehen, von Farbe dunkelbraun, oft noch mit einem weißgrauen Oberhäuts
hen verfehen, inwendig Heller und mehr röthlih, fehr hart unter den Zähnen,
;tmwa8 diefer als Zimmt, inwendig faft roftig ausfehend, von zimmt= und nelken-
artigem Geruch und Gefchmact, aber etwas {tärker al8 von Gemwürznelken, fo
daß Iekterer SGefchmack allmälig vorherrfchend wird und befonder8 in der Rinde
on jungen Zweigen fehr fcharf wird, müährend ver erftere bald verfhwindet. Diele
zug Weltindien und Brafilien fommende Rinde wird meift über London, Amfter-
>am und Bremen in Bündeln von 20 bis 30 Nfo., die mit Baft zufammenge:
(Onürt und in Leinwand eingenäht find, bezogen.
Aus der Republik Mejico, namentlich von Santa- Fe im Gebiete Neu-Mes
jico, erbält man überdies 3 Sorten Zimmt, die auch zuweilen in den europäifhen
Handel kommen, nämlich Morung-Zimmt, melhes bei Moruna gewonnen
wird und dem ceylonifchen Zimmt nahe Fommt; Copataza, vier und minder
zgewürzhaft, und milden Zimmt, noch geringer, vieler, rauher, von fhars
‘em und fchleimigem SGefchmack,
11. Cascarillenrinde (Cascarillae cortex), eine urfprünglich von
den Bahama = Infeln ftammende, feit dem Ende des 17. Jahrh. in Europa und
'eit 1690 in Deutfchland bekannt gewordene Ninde entweder von dem in Süd
amerifa wachfenden Cascarill = Croton (Croton cascarilla), oder von der in
Peru, Paraguay, Jamaica und andern Ländern wachfenden baumartigen Cadea-
:il-Clutie (Clutia Eluteria). Sie fommt in mehr oder weniger zufammengeroll-
:en Röhren, die mehre Zoll lang, '/. bis 1 Linie die und Leicht zerbrechlich find,
ift von außen runzelig, mit einer weißgrauen, mit Querftridhen bezeichneten, hier
und da mit Flechten Gefeßten Oberhaut, inwendig graubraun, auch mehr oder
yeniger fhmarzbraun, glatt, auf dem Bruche eben und etwas glänzend, bei der
Seften mit flimmernden Harztheilen, hat einen fhmwach gewürzhaften Geruch, der
aber, wenn man bie Rinde anzündvet, angenehm, durchdringend, bifam- und
ımbraartig wird, und einen fcharfen, Bbittern, gemwürzhaften Gefchmack, . Die
meifte wird aus Paraguay und Beru gebracht, Häufig in Fäßchen zu SO bis 100
Pfo., oder auch ander8 verpadt. Am gefuchteften ift die röhrenartige, die nicht
el Orus und Fragmente hat, daher die gefiebte Waare um 15 bi8 20 Procent
Heurer ift. Man braucht fie in Ayotheken, unter Räucherpulver, in England zu-
meilen unter das Bier, zu Tabakbeizen; auch legt man oft ein Stückchen diefer
Rinde auf den glimmenden Tabak. In neuerer Zeit ift eine Cascarille zum Vor-
ein gefommen, die nur aus Meinen dünnen Stücken, und zarten, meiften8 un-
Selegten Röhren befteht, wahrfcheinlich von ganz jungen Zweigen; fie ift von
zrünlicher und Sräunlidher Farbe, und Hat einen angenehmen, fanften Geruch,
und einen fharfen, angenehmen Gefchmack,
12. Samblongrinde, die in Oftindien vorkommende Rinde von Jamboli-
fera pedunculata, Man bedient fich derfelben zum Fällen (Präcipitiren) des Indigo.
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