634 Mineralifhe Nohfioffe, XXVIIL Cap.
MNusbeffern der Wege benukt wurde, Gefteht aus Eifenoryd, Ihonz, Kalk- und
Kiefelerde; gegllht und gepulvert gibt er einen vortrefflichen wafferdihten Mör-
jel, der noch beffer fein foll al8 der römifche. Seine Eigenfchaft zum Poliren
antdeckte GILT zuerft, und zwar. au8 der Aehnlichkeit, welche Ddiefes Foffil mit
ver Septaria hat, welche die Baft8 des rom, Mörtels bildet. Indeffen polirt der
geglühte und gepulverte Clunch noch beffer al8 die auf ähnliche Art bearbeitete
Septaria; er ift in der Yhat fowohHl in Hinficht anf Schnelligkeit, womit er Po:
[itur bewirkt, al8 in Hinficht de8 herrlichen fogenannten {hmarzen ©lanze8, den
er dem SGolde und Silber gibt, das Gefte Polirmittel.
14. Ge{HLlämmter Yripel, wie er fhon im Materiaklwaarenhandel
vorkommt. In großen Städten gibt e8 immer Berfonen, die fih mit dem Schläm:
men des Tripels befchäftigen.
15. Gelberde, au gelbe Kreide und Okergelb genannt, eine
durch Gifenoryb gefärbte Kiefelerde, welche derb, erdig, weich und zerreiblich,
abfärbend, bald Heller, bald dunkler odkergelbh ift, ein fpec. Gewicht — 2.24 hat,
m Waffer zerfällt und ander Zunge hängt. Sie dient meiftens8 unter dem Namen
Strigelgelb, ba fie in Strigelform gebracht wird, {omwohl roh als gefhlämmt,
al8 großes Farbmaterial zum Anfireichen der Häufer und zum SGelbfärben des
Ralf8, zum Neberfireicdhen des gelben Leders und der Iedernen Beinfleider, ge
Ihlämmt auch als Beffere Waffer= und Dehlfarbe. In Defterreich unter[heidet
man eine ordinäre, mittelfeine und feine, eine Oberländer (aus Amberg in
Baiern), eine ungarifche (Pofinger) und eine mährifche (Blansker) Sorte; die feine
ft meift fon gefhlämmt, um Sand, Steine und andere unreine Zheile daraus
Ju entfernen; aud) gewinnt die Farbe durch Sfteres Meiben, Cine befondere Art
ift die Odfer- oder Ochererde, die ebenfalls al8 Malerfarbe, befonder8 al8
Wafferfarbe gebraucht wird; die Hochgelbe nennt man Satinober, die fHön
goldgelbe Goldocker, die gelind gebrannte und dadurch röthlich oder rofh ge-
morbene gebrannten Oder, Neberhaupt Fann man durch das Brennen oder
Slühen die Erde entwäffern und verfhbiedene Nuancen von Noth hervorbringen,
Außerdem dient die Gelberde auch zu Formen für Metallglffe. Sie findet fich in
Neftern und Lagern des FIlöggebirges in vielen Gegenden Deutfhland8, und in
der Nähe der Eifenwerke, daher fie im Handel unter zahlreichen Benennungen ,
al8 Cahlaer oder Caßler Goldgelb, Ambergergelb oder Pfälzererde, Chinefer-
gelb, Schöngelb, gelber Oder, gelber Ihon, Striegauererde u. f. w. vorkommt.
Der englifdhe Oder aus Surry, Orfordfhire, Nottinghamfhire und andern Ge
genden, {ft meiftens in Stücfen und dann der befle, der fo wie Der braune nie
Aacglüht, fondern im natürliden Zuftande verbraucht wird. Nur die geringern
Sorten werden in England geglüht, zerrieben, fehr fein gefiebt oder gefhlämmt,
Dann dicht in Fälfer gepact und al8 echter armenijher Bolus verkauft.
16. Bolirfdhiefer (Schistus politorius), unrichtig Silbertripel
genannt, ein im Wefentlichen aus durch Eifenoxyd gefärbter Kiefelerde, in Ver-
Sindung mit etwas Thonerde, Kalk und 14 Proc. Waffer beftehendes, weiches,
andurchfichtiges , mager anzufühlende8, abfärbende8s, ausgezeichnet fchieferiges
Soffil von gelblidhweifßer oder gelbgrauer Farbe und geringem fpec. Gewichte
(0.590 bi8 0.696), welhes Waffer einfaugt, fih darin abbhlättert und wenig
an der Zunge hängt, Diefer Schiefer dient zum Poliren und Pußen der Cdel-
iteine, SGläfer 26., auch zur DVerfertigung von Formen. Cr findet fi in mehren
Rändern, befonder8 in Böhmen bei Kutfhlin nächft Bilin, wo er gleich unter
der Dammerde mit Saugfchiefer auf ThHonmergel auffibgt. In diefern Polirfchiefer
Towohl als im Kleh{Ohiefer und Tripel Hat Ehren berg die vorweltlidhen In-
Tuforien entdeckt,
17. Kiehfhiefer, ein derbes, aus Kiefelerde in Verbindung mit Talkerde,
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