Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

666 Mineralifche Nohfioffe. XXVII, Cap. 
bigen Nofen, deren Schattirung etwas dunkler ift, hin und wieder mit einem feifchfarbigen, 
'n Roth auslaufenden Heinen Auge, feiner Schönheit wegen fehr fheuer. M. Brocatello di 
Siena, mit lebhaft gelbem Felde und dunkelblauen oder fhivarzen, ‚aus dem Grunde herz 
porfpringenden Adern, jebt felten, M. giallo di Siena, gelb wie der vorige und efwas 
“chattirt, aber ohne Adern, Striche und Fleden, Der fogenannte grüne Polcevera (Verd 
d’Egypte oder Verd de mer) aus der Gegend von Genua, wie oben gefagt, mit Sers 
pentin gemengt, zuweilen auch mit rofhen Partien, zu Kaminen, Säulen 20, ehemals ftark 
verarbeitet und befonders nach England und Nußland verfendet, aber feines düftern Anfer 
hens wegen aus der Mode gekommen. Grüne Marmore (M, verdi) von Florenz, Begli, 
Sorfica, Piombino und Prato; der lektere aus der Nähe der toscanifhen Ctadt Pratv if 
zrün mit dunfkelgrünen, oft ins Schwärzlihe ziehenden Puncten gefprenfelt, M. di Pignone 
hellgrün, Hier und da mit fehr dünnen weißen Adern; Alberino, Baummarmor; Palom- 
bino weiß und von dichtem Korn; Cipolino (Zwiebelftein) weiß mit grünlidh glänzenden 
Talffireifen, auch gebläffert; Cipolazzo weiß und vivlett; Verd’ antico grün und weiß 
mit dunfelgrünen Flecen, zuweilen mit Serpentin in Neftern; M, verde pagliocco grün; 
zelß; giallo brecciato hellgelb mit dunfelgelben Fleden; giallo pagliocco frohgelb; 
giallo annulato gel® mit fhwarzen RNingeln; giallo e nero gelb mit fhmwarzen Flecken; 
Dechio di pavone rofh, weiß und gelb gefledt; Pavonazzo roth mit weißen Bändern; 
Pecorella mit großen rofhen und weißen Zledden; Persichino oder Fior di persico, 
weiß und grau mit pfirfhenblüthfarbigen Flecken, von Caldana aus Toscana, und unzählige 
andere, die nach gewiffen Merkmalen benannt find. Bekannt find auch der weiße Marmor 
von Mergozzo, woraus die Mailänder Domkirche erbaut ift; der fchlvarze von der Infel 
Palmaria; der roth und gelb gefledte von Capo Corvo an der Offeite des SGolfs von 
Spezzia; der Palombino und Lumachella von Ancona und Foligno; der rolhe von Or 
pietos der graderte rofhe vun Terni; der Brocatello von Camerinv; der bunte von Col 
ranelloz der gelbgeaderte von den Monti Tifatini hei Capua 20. Unter den auf Sici 
[ten vorkommenden Marmuren if fehr bekannt der fogenannte fieilifche Iafpis, roth mit 
großen breiten bandförmigen Sireifen, die {m weißen, rofhen und grünen Zikzack mit faß 
zanz fcharfen Winkeln auf und ab Kaufen, Auf der Infel Corfica findet fih bei Onofriv 
zin fehr fhöner, fejßter und feinkörniger Statuenmarmor von rein milchweißer Farbe, dem 
sarrarifchen fehr ähnlich; auch auf der marmorreihen Infel FIbha findet fich ein weißer 
Marmor mit fHwärzlicharünen Adern. 
Der fogenannte phrygifche Marmor. uneigentliH. Marmor von Synnade (Syna- 
dicum marmor) genannt, weiß und violett, findet fich noch bei Peffinonte in Klein: 
afien, und man fieht in den dortigen Brüchen noch große Säulen aus dem Marmor, der 
zinft in Rom Häufig angewendet wurde, 
Frankreich hat in verfhledenen Gegenden gute Marmorbrüche, namentlich zu Char 
feville, Lavalle, Barbangon, Sainte :Baume und Tray in der Provence, Roquebrune, 
Baen, Serancolin, Campan (in der Nähe von Tarbes), auch weißen (vierge) Hat man 
in den Gegenden von Bayonne. Belgien gewinnt verfhiedene, zum Theil recht hübfhe 
Marmore, die dem Kohlenkalk angehören und durch die eingelagerten Madreporen Hübfhe 
Zeichnungen darbieten, namenilid bet Namur, Theur, Dinant 20,3 befonders gefhäßt ift 
der jchwarze von Dinant, AucH England hat viel zum Theil dem Kohlenkalk angehöri: 
gen Marmor, vornehmlich in Devonfhire und Derbyfhire, Schwarzen bricht man bei 
AMihford, Matlocdk und Monfaldale in Derbufhire, fhwarzen und weißgefledten im nördli: 
Hen Theile von Devonfhive, wo fi auch viel hunter geaderter findet, befonders bet Mary: 
Hurch, Der grüne Marmor von Anglefea ift dem Verde antico ähnlich, grünlidfdhwarz, 
(auchgrün oder mattpurpurfarbig mit unregelmäßigen weißen Partien und eingefloffenem 
Serpentin, In Schottiand bildet bei Affyntk in Sutherland[hire ein fehr fHöner weißer 
Marınor ungemein ausgedehnte Lagers ein recht Hübfher aldhgrauer Marmor yon fehr
	        
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