686 Mineralifhe Rohfioffe, XXVU, Cap.
Aücen, Eifenoxyd und eifenfHüffigem Thon Lefteht, von weißer, grauer, rother
oder brauner Farbe, meiftens zerreiblich, felten feft. Befteht das Bindemittel aus
dent eifenfhHüffigen Zhon, fo nennt man das Geftein rothes Yodtliegendes;
fehlt derfelbe und Hat das OGeftein eine weiße oder grauliche Farbe, fo nennt man
8 Grau= oder Weißliegende8; find Fryftallinifche Nuarz= oder Feldfpath-
förner durch feinen Quarzfand oder durch Glimmer= und Feldfpaththeilchen ver=
bunden, fo Heißt e8 feines Ausfehens wegen Porphyrartiges TYodtliegen:
De8. Diefe Gefteine find im Flöggebirge fehr verbreitet, Lefonders8 in vielen Ge-
zenden Deutfchland8, in Böhmen und Mähren, in den fteiermärkifchen, falzbur=
gifhen und tirolijchen Alpen, in Italien, Frankreich, Spanien, Schottland,
Südamerika u. f. w. Die feftern Abänderungen dienen ftatt anderer Sandfieine
al8 Baufteine; manche fehr fefte Conglomerate, die eine gute Politur annehmen,
verwendet man zu architeftonijhen Verzierungen, Gefimfen, Vifhplatten u. dgl.
27. ZhHonfein oder verhärteter Thon, ein graulidhweifßes, röthlis
He8, braunes oder geflecktes Geftein, welcdheS vorherrichend aus Ihon und Kies
jelerde befteht, Häufig Quarz einfchließt und entweder dicht, porphyrartig oder
manbelfteinartig, manchmal in beträchtltcher Mächtigkeit erfheint, befonder8 im
Schwarzwalde. Die dichteren Arten dienen als Mauerfteine, zum Straßenbau und
Bflaitern,
28. ZeGftein, au älterer FI5BFalk und Alpen kalk genannt,
in dichter, zuweilen Körniger Kalkfiein von fHwärzlidhgrauer, gelbliher oder
röthlider Farbe, der im nordweftlihen und nördlichen Deutfchland unter dem
Dolomit vorkommt, Häufig Feine oder größere Höhlen bildet und erzführende
Gänge und Lager einfchließt. Er wird wie andere Kalkfteine verwendet;
29. Bunter Sandftein, von Einigen aud) Vogefen- und Sch warz-
wald. Sandftein genannt, ein grob- oder feinkörniger, meift durch Cifens
oxyd rothgefärbter Sandftein, der vorherr{dhend aus Quarzkörnern, Feld{paths
und @limmertheilchen befteht, bie durch eifen[hüffigen Yhon oder ein quarziges
Bindemittel verkittet find, oder der auch größere Rollftücke von Quarz, Borphyr
oder rofhem Thon einfchließt und dadurdy dem Puddingftein ähnlich wird, Diefes
Beftein, deffen Farbe fehr mannigfaltig ift und das verfchiedene Verfteinerungen
und Pflanzenabdrücke einfchließt, erfcheint fehr Häufig in bedeutender Mächtigkeit
auf dem Zechftein und wird vom MufchelFalk bedeckt, oder liegt auch, wenn der
Bechftein fehlt, auf Todtliegendem, auf Porphyr oder ältern Fig-, Nebergangs=
der Urgebirgsarten, Der bunte Sandftein ift in Deutjhland fehr verbreitet, be:
‘onder8 in den Vogefen, im Schwarzwalde, Odenwald und Speffart, am Ihli=
vingerwalde, Harz= und Fichtelgebirge, dann auch in Frankreich, Spanien,
England und im mittlern Rußland. Aus feinen mittlern und obern Schichten
gewinnt man vortrefflihe Baufteine, auch zu Quadern, Säulen, Denkmälern 26. ;
ie plattenförmigen Abänderungen geben Tußböven und Dachplatten, die maffi=
gen Abänderungen von mittlerem Korn und mittlerer Härte gute Mühlfteine, und
überdies find fie, wenn fie quarzreich find, zum Pflaftern und Straßenbau anwend-
bar. — In den füdl. Kalkalpen, namentlich in den meiften Thälern des füdl,
Rirol8 und der venezianifchen Alpen, in welchen die fecundäre Kalkbildung herrfcht,
vertritt den bunten Sandfiein des Nordens der rothe NRogenfandftein.
30. Mufcdhelkalk oder jüngerer FISBFalk, au Kalkftein Des
Steinfalzgebirges genannt, ein Häufig durch Thonerde verunreinigter oder
in Ralfmergel übergehender dichter, fpathig-Förniger oder porsfer, meift rauh-
grauer Kalkftein, der hefonders im fühlihen Deutfhland verbreitet {ft und fih
auch im nordweftlihen DeutfGland zeigt, in den Alpen aber, fo wie in Italien,
Spanien, Großbritannien und Schweden noch nicht nachgewiefen wurde, Dichte
Arten dienen wie andere Kalkfteine als Bau=z und Mauerftein, zum Bilaftern und