700 Mineralifhe RNohfüoffe, XXIX, Cap.
Dukatengold, das grüne und weiße Gold, das Billonengold u. a, m. Alle Me-
talle machen da8 Gold Härter und {Hmerer ausdehnbarz felbft Silber bildet mit
Sold eine merklich härtere Mijchung, al8 jedes der beiden Metalle für Kich ein:
zeln ift,
3, Mit Kupfer Legirtes Gold, wie e8 größtentheils zu Münzen und
Bijouteriemaaren verwendet wird. Nach der Stärke des Zufaße8 wird e8 ver[chies
den benannt. Reines Gold Heißt Z4karatige8, mit 1 Karat Zufaß Z3karatiges,
mit 2 Zufag Z2karatige3 u. f. w. Die Karatirung ift des Sffentlichen Credites
wegen in jedem Staate fowohl bei Münzen al8 bei den verkäuflichen Geräthfchaf-
em und Goldwaaren feftgefebt. Im Ofterr. Staate hefteht das Dukatengold aus
23 Karat 8 Grän Gold und 4 Grän Kupfer; das Gold Nr. 3 Hat 18 Karat
5 SGrän Gold, Nr. 2 hat 13 Karat 1 Grän Gold, und Nr. 1 nur 7 Karat 10
Srän Gold; noch fehlechter {ft das fogenannte Ioujougold. In Frankreich, im
"ombarbif{cdh=venezianifchen Königreiche 20, wird das Gold in 3 Feinheitsgraden
verarbeitet: 1) 0.920 fein, b, i. zu 22'/;,..'/, Karat, 2) 0,840 fein, d. {.
20° /;,.'/, Karat, 3) 0.750 fein, d. i. 18 Karat, Die Venezianer Ketten find
fein, doch nur in der Hauptftabt felbft, und die venezianifhen Zechint waren 24
Karat fein; die franzöfifhen Goldmünzen find 0.900 fein oder 21°/,, Karatig;
die englifgHen Goldmünzen ZQYfaratig, die preußifchen Friedrichsd’or8 21?/3 kara-
tig. Gold, welches weniger als 8S Karat Hält, Iäuft an der Luft an. Das mit
Kupfer Legirte Gold wird während des Schmelzen8 und Hämmern8 fchwarz; e8
wird daher vor dem Poliren oder Ausprägen erft in einer Yuflsfung von Alaun,
Salpeter und Kochfalz gekocht. Andere Legirungen mit. Kupfer find das rothe
Sold der Goldarbeiter aus 750 Feingold und 250 reinem Nofettenkupfer, das
Apothefergold, Buchbindergold, Damafirgold, Byropus u. dal. Zuweilen wird
a8 Gold auchH mit Silber und Kupfer legirt, wie das englifche Gold.
4. Gold- und Silberdamaft, eine neuerlich in Frankreich zuerft be-
wirfte Vereinigung beider Metalle, die fih zu Bijouteriewaaren, befonders Do-
jen, fehr gut eignet. &3 werden in einem Gefäße pulverförmige Schichten von
Silber, das aus Chlorfilber mittels Schwefelfäure und Zink niedergefhlagen if,
und von au8 Konigswaffer niedergefchlagenem SGolde Übereinander gebreitet und
jo weit angefhmolzen, daß fie Leichte Hammerfchläge vertragen. Darauf wird die
Maffe gehämmert, wieder erhigt und wiederholt gehämmert, und gibt nun ein
(OöneS damafcirtes Metall,
5, Mit CEifen Legirtes Gold, oder fogenanntes Glaues und graues
Sold, erfteres aus 750 Feingold und 250 Eifen, Iehtere8 aus 500 Gold und 100
Cijen, zu Bijouteriemaaren,
Außer der Verwendung des Goldes zu einer großen Menge von Schhmudc-
maaren und zum gefhlagenen Golde dient e8 auch vielfach zur BVergoldung. Die
Feuervergoldung gefchieht durch Auflsfung des Goldes in ueHfilber (Goldamal-
gam oder Nuickbrei) , Wuftragen und Verdampfen desfelben in Feuer; die foge-
nannte Falte Bergoldung durch Aufköfen des Goldes in Konigswalfer, Nieders
Ihlagen desfelben durch Eifenvitriol-Auflöfung, und Aufreiben des Hraunen Bul-
ver8, Neuer ift EiIkington’8 naffe Vergoldung, und die galvanifche oder Cons
:xetvergoldung. Die Aufksjung des SGoldes in Königswaffer, mit Zinnauflsfung
verfeßt, iefert einen Niederfchlag, der in der Porzellan=- und GOlasmalerei und
unter Glasflüfjen eine Hochpurpurrothe Farbe annimmt und deswegen Goldpurpur
(Saffiu8 Burpur) genannt wird.
3) Das Silber.
DaZ Silber (Argentum, ital, Argento, ung. Ezüst) ift unter den
len Metallen dag dritte, und zwar ein fehr weißes glänzendes Metall, welches fig