Die Metalle u. metallijH. Foffilien, 701
feiner Eigenfhaften wegen zu vielen Hemifchen und Stonomifchen SGeräth[hHaften
porzugSweife eignet, ein fpec. Gewicht = 10.4 bis 10.5 hat und nach dem SGolde
bie größte Dehnbarkeit befißt; e8 ift Härter als Gold, aber weicher als Kupfer,
ift leichter fmelzbar als das Gold, nämlich fchon bei 22° Wedgw. oder nach
Daniel 1022° C., wobei e8 die {[Honften Regenhbogenfarben zeigt (oder blickt,
wie der Hüttenmann fagt); an der Luft wird e8 durch den Einfluß von Schwefel=
mafferfioffgas oder falzfauren Salzen, wie auch von Schweiß matt, e8 ift in
Pflanzenfäuren unlöslich, {ehr Leicht aber in Salpeter= und concentrirter Schwe-
felfäure, dagegen nicht in Salzfäure und Königswaffer; au äßende Alkalien
haben darauf Feine Wirkung. Was die Dehnbharkeit des Silber8 helangt, fo Laßt
28 fih in Blättchen von '/.... Zoll. Dünne ausfchlagen, und in fehr feine Drähte
ausziehen, von denen 400 Iuß nicht ganz 1 Gran wiegen; auch kann ein Draht
von '/z Linie Durchmeffer über 20 fd. tragen, ohne zu reißen. Das Silber ijt
viel häufiger auf der Erde verbreitet als das Gold, und findet fich thHeil8 gedies
gen, theils mit andern Metallen Legirt, theils8 mit Schwefel, Selen, Chlor oder
Sauerftoff verbunden. Die Erze, welche außer dem Gediegen-Silber am meiften
benußt werden, find der Silberglanz (Olanzerz, SGlaserz oder Weichgewächs), das
Sprödglaserz (Polybafıt und Schwarzgültigerz), das Nothglltigerz (Silberblende),
3a8 Weiß- und Öraugliltigerz, das Spießglanzfilber, Silberhornerz und andere,
Auf der ganzen Erde fchlägt man die gefammte jährliche Silbergewinnung auf 3'/,
Millionen bis 3,600000 Mark an, und davon Kommen auf Europa und Nord-
aften (Rußland) 403700, auf Südafien 107000, auf Nord= und Südamerika
3,080000, auch 3,700000 Mark, und im Sfterr. Stante inshefondere, welcher
das filberreichfte Land in Europa ift, beträgt die Ausbeute in einem DurchfHnitte
mehrer Jahre 130800 Mark, woran Ungarn, Siebenbürgen, Böhmen, SGali-
zien, Virol, Salzburg 20. Antheil nehmen. Außerdem ift die Yusbeute in der
preußifjden Monarchie (30152 M.), in Sachfen, Hannover und Braunfhweig,
und in Schweden von einiger Bedeutung,
1. Reines Silber oder Kapelkenfilber, au Probebhlick oder
Blidfilber genannt, durch das Abtreiben oder durch Amalgamation gemwon-
nen. Selten ift e8 aber ganz rein, fondern enthält gewöhnlich etwas Gold. Man
verfauft e8 als Stangenfilber oder Silberbarren (Lingots), in Klumpen, Zainen,
Planfhen, d. i. diden buchförmigen Platten; auch hat man altes Bruchfilber
oder Pagament, welches erft von den Zufäßgen durch die Silberfheidung gerei-
nigt werden muß. Man Handelt c8 nach der Mark zu 16 Loth. Chemifch reines
Silber wird nach Ferd. DOechHsle aus Chlorfilber auf galvanifhem Wege darge-
tellt; eine andere Methode, reines Silber in metallifchem Zuftande oder in Form
von Oryd darzuftellen, Hat Dr. W. Gregory gelehrt. Indeß wird reines Sils
Ser faft nur zu Hemifchen Apparaten, zur Verfertigung des Blattfilber8 und zum
Drahtziehen, ferner zum Verfilbern und Plattiren fupferner und meffingener Ges
räthfchaften u. f. m, angewendet, zu andern Gegenftänden aber gewöhnlich Legirt.
2, Mit Kupfer Iegirte8s Silber, welches durch den genannten Zu-
jaß mehr Härte gewinnt, weniger dem AWonugen unterworfen ift, und daher nicht
5108 zum Ausmünzen, fondern auch zur Verfertigung von Silbergefchirren genoms
men wird. Ganz feines Silber Heißt 1615thig, weil die Mark 16 Loth Silber
ohne Kupfer enthält; 1515thige8 enthält in der Mark 41 Loth Kupferzufaß, 14=
[Sthige8 Z Loth Zufaß u. f. w. € Läßt fihH mit Kupfer Leicht und in jedem Ver=
hältniß Tegiren und bleibt volllommen gefhmeidig; nur fpielt die Farbe um 10
mehr in8 Nöthlidhe, je größer der Zufaß an Kupfer ft; das fpec, Gewicht ift ge=
ringer, al8 e8 der Rechnung nach fein foll, mas ein Beweis ift, daß heim Legie
ven von Silber und Kupfer eine Ausdehnung Statt findet. Um Betrügereien beim
Verkaufe der Silberwaagren möglichft vorzubengen, beftehen in den meilten Läne