770. Mineralifhe Nuhfioffe. XXX. Cap,
Hären, Eindampfen und Kryftallifiren der Lauge bereitet, und zwar findet die
zrößte Production zu Goslar Statt, wo man die blendifchen Bleierze des Ram»
mel8berge8 dazu verwendet. Auch durch Auflsfen metallifhen Zinks in verdünnter
Schwefelfäure Iäßt fich diefer Vitriol bereiten; aber fein Gebrauch if nicht ausges
vehnt, und Gefchränkt fih auf die Firnifbereitung, um das LeinshL trodnend zu
machen, auf die Färberei und Katundruckeret als Zufaß bei verfhiedenen Farben
zum Erhöhen derfelben, und zu Mordants , auf die Medicin 20. Die in den Dobes
reinerfchen Feuerzeugen entftehende Zinkvitriollöfung Könnte mit Vortheil auf
Hromfaure8 Zinkoryd (ein fchöner gelber Niederfchlag) , gleich dem Chromgelb,
benußt, werden.
Am Schluffe der Ihwefeljauren Salze ift noch anzuführen:
8. GIa8galle (Fel seu sal vitri, ital. Fiele o sale di vetro), eine weiße,
harte, falzähnliche, Flingende Subftanz, weldje in Glasfabrifen auf dem fHmels
zenden Glafe in Geftalt eines Schaumes entfteht und mit Löffeln abgenommen wird,
da fie, zu Yang mit dem fchmelzenden Ölafe in Berührung gelaffen, von biefem
wieder aufgenommen wird und der ÖOüte des Glafes fhadet. Sie enthält ein Ges
mifch verfchiedener Salze und Erden, die zur Fritte genommen wurden, befonders
“Omwefelfaures Kali oder Natron, nebft Chlorkalium oder Chlornatrium, und zer-
iließt Teicht an der feuchten Luft, da fie Feuchtigkeit anzieht, daher, fie an trodnen
Orten aufbewahrt werden muß. Ihres SGehalte8 an fchwefeljaurem Kali wegen
mird fie von den Alaunfabrifanten und Bleichereien angefauft. UYuch befigt fie die
Eigenfhaft, einen {tarfen Grad des Feuers auszuhalten und die Körper (Hmelz=
barer zu machen; fie bedeckt ihres geringen Gewichtes wegen die Oberfläche {[Hmel-
gender Körper und erhält diefe dadurch länger im Flujffe. Schmelzkünftler, Gold»
arbeiter und Porzellanfabrifanten machen davon vortheilHaften Gebrauch. Die weiße
Sfasgalle ift die hefte, die graue die fchlechtefte, Chemal8 bezog man fie aus Ves
nedig, jebt auch aus den Glasfabrifen anderer Länder, wo fie als Nebenproduct
abfällt.
Die brennbaren Mineralien.
XXXI. GCabpbitel.
Brennbare oder brennlide Mineralien (Inflammabilien) nennt
man folche nicht metallifhe Foffilien, welche im Waffer unaufIs8lich find, geringe
Härte und geringe8 fpec. Gewicht Haben, mit Flamme und Rauch verbrennen und
dabei einen beträchtlichen Gewichtsverluft erleiden. Sie theilen fih in Z Claffen,
nämlich in foldhe, die dem organifchen Reihe, und folche, die dem unorganifchen
Reiche zugehören. Zur erften Claffe gehören: 1) Oehle, 2) Erdharze, 3) Kohlen
und 4) Torf; zur zweiten Claffe: 5) Kohlenftoff und 6) Schwefel,
A. Brennbare Mineralien, die au8 den organifchen Reiche abftam-
men. (Uneigentlicdhe Mineralien.)
14) Steinshl.
4. Bergnayhtha, auch weißes oder gelblihes Steinshl genannt
(Naphta, ital. Nafta, ung. Földbalszam), ein tropfbares und dünnflüffiges, waf-
jerhelles bi8 weingelbe8, durchfichtiges, ftark riechen des , fehr flüchtiges und Leicht
entzündlidhes, in mandhen Gegenden aus Steinen oder aus der Erde tretendes,
don harzigen heilen freies Dehl, welches mit weißer Flamme brennt, dabei einen