Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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in London, ebenso die Betriebsuntersuchungen: von Wyatt und 
Fraser. Letztere erzielten bei gleichmäßig sich wiederholender 
Arbeit durch Einlegen einer Ruhepause von je 10 Minuten in die 
Vor- und Nachmittagsarbeit eine gesamte Leistungssteigerung von 
0,7—2,3% bei den verschiedenen Arbeiten und unter Berück- 
sichtigung des Pausenzeitverlustes von 4,2% gegenüber einer 
anderen Gruppe, die dieselbe Arbeit fortlaufend durchführte. 
Ähnliche Resultate ergaben sich aus Untersuchungen, die vom 
Laboratorium für industrielle Psychotechnik der Technischen Hoch- 
schule zu Charlottenburg aus in einer Fabrik der Elektro-Groß- 
Industrie in Berlin vorgenommen wurden. Sie zeigten bei Ein- 
legung je einer dreiminütigen Pause Vor- und Nachmittags bei 
einem Pausenverlust von 6 Minuten gleich 1,08% der Arbeitszeit in 
einer Versuchswoche eine deutliche Leistungssteigerung von 6,2%. 
Bemerkenswert ist jedenfalls, daß die kürzere Pause von 3 Minuten 
eine größere Leistungszunahme. (6,2%) hervorrief, als eine ver- 
suchsweise eingelegte Fünfminutenpause mit 1,5% Leistungs- 
steigerung*. Nach Versuchen Sachsenbergs* war eine stündlich ein- 
gelegte Fünfminutenpause besonders dann von günstiger Wirkung, 
wenn der Abbruch der Arbeit bei Beginn und die Wiederaufnahme 
am Ende der Pause pünktlich erreicht werden konnten. Hier war 
unter Einrechnung der Pausen als Arbeitszeit das Ergebnis ein 
besseres als ohne Pausen. Dagegen hatten häufigere Pausen, etwa 
solche nach jeder halben Stunde, Leistungsausfälle zur Folge. In- 
teressante Ergebnisse werden über Untersuchungen in einer Spin- 
nerei berichtet? Ein Einschieben von Kurzpäusen in die ununter- 
brochene fünfstündige Vormittags- und die ebenso lange Nach- 
mittagsschicht dergestalt, daß 
nach 1 Stunde Arbeit 10 Minuten Pause 
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eingelegt wurden, die die Arbeiterinnen liegend verbringen mußten, 
! Industrielle Psychotechnik, Jahrg. 1925, S. 372/74. 
? Zeitschrift des V. D. I., Jahrg. 1926, S. 560. 
3 Rationalisierung, Arbeitswissenschaft und Arbeiterschutz, S. 79. 
35 
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