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gleichförmiger körperlicher Arbeit zu untersuchen. Gerade heute, wo
sich die Grenze zwischen gelernten und ungelernten Berufen immer
mehr verwischt, wo angelernte Arbeiter „gelernte‘‘ Arbeiten ver-
richten, wird die psychologische Auslese angelernter Arbeiter zur
Notwendigkeit, und das oft zitierte Wort „„‚Der rechte Mann an den
rechten Platz‘ muß auch hier zum Leitmotiv werden, wo die Arbeit
ein ganz bestimmtes psychisches Verhalten voraussetzt, um er-
tragen und durchgeführt zu werden!.
Neben dieser Scheidung in monotoniegeduldige und monotonie-
feindliche Arbeiter muß eine psycho-physische Differenzierung? der
ungelernten industriellen Arbeit hinsichtlich ihrer unterschiedlichen
Merkmale erfolgen, die für den einen schwere Hemmungen, den
anderen ein leidliches inneres Gleichgewicht bieten. Es ist vom
allgemein kulturellen wie vom volkswirtschaftlichen Gesichtspunkt
einer produktiven Menschenverwertung dringend zu wünschen, daß
diese Aufgabe baldmöglichst in Angriff genommen wird.
Was ım besonderen die Fließarbeit anbetrifft, so hat Sachsen-
berg? auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Berücksichtigung der
verschiedenen Einstellungen der Arbeiterschaft zur Monotonie hin-
gewiesen und betont, daß es Pflicht eines jeden Unternehmers, der
moderne Arbeitsformen einführt, sei, die Einordnung der Ar-
beiterschaft in den Produktionsprozeß auf Grund psychologischer
Eignungsprüfungen vorzunehmen.
Versuche, die Monotonie der industriellen Arbeit zu bekämpfen,
sind schon verschiedentlich unternommen worden. Walter Rathenau
glaubte durch Arbeitsausgleich*, d. h. durch einen Austausch der
Arbeitskräfte innerhalb der Industrie wie insbesondere zwischen
Industrie und Landwirtschaft dergestalt, daß jede Arbeitsgruppe
abwechselnd im Fabriksaal, in der Werkstatt, auf freiem Feld oder
auch an einem Neubau tätig sein könnte, die einförmige Beschäf-
tigung im automatisierten Produktionsprozeß wenigstens teilweise
1 Zeitschrift für angewandte Psychologie, S. 370 und 371.
? Praktische Psychologie, Jahrg. 1920, S. 80 ;
3 E. Sachsenberg, Fließarbeit, Beiträge zu ihrer Einführung.
4 B. Rauecker, Rationalisierung und Sozialpolitik, S. 71.
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