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2. Berücksichtigung der persönlichen Qualitäten.
Zur seelischen Verknüpfung des Arbeiters mit seiner Arbeit ist
neben der Auslese nach der Befähigung zu monotonisierter Arbeit
eine Auslese nach der Eignung für einen bestimmten Beruf von
größter Wichtigkeit. Die seelische Indifferenz des Arbeiters zu
seiner Arbeit hat häufig ihren Grund ın der mangelhaften An-
passung an den für ihn geeigneten Beruf. Die Berufswahl darf nicht
länger dem Zufall überlassen bleiben, wenn sie Verantwortlichkeit
und Berufsfreude erwecken soll. Wer die Arbeit nur als ein Mittel
zum Gelderwerb betrachtet, der kann keine tiefere seelische An-
teilnahme an seiner Arbeit haben. Bei der heute ungeheuren Zahl
von Berufen ist es dem Anwärter unmöglich, die Eigenart des
Berufes zu beurteilen. Jeder Beruf stellt seine ihm eigentümlichen
Anforderungen an Körper und Geist, an Leibeskraft, Sinnes-
funktionen, handwerkliche Geschicklichkeit, praktisches Denken,
technisch-konstruktives Verständnis, räumliches Vorstellen, Art
und Dauer der Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Charaktereigen-
schaften usw. Ebenso wissen wir aus der differenziellen Psychologie
von der individuellen Verschiedenheit menschlicher Fähigkeiten
nach Art und Grad. Weiterhin steht fest, daß jede Arbeit psychische
Hemmungen verursacht. Diese werden um so stärker und un-
angenehmer sein, je weiter spezifische Arbeitsanforderungen und
individuelle Leistungsfähigkeit auseinanderliegen. Zur Erreichung
des gleichen Arbeitsresultates wird es bei dem Ungeeigneten einer
viel größeren Anstrengung bedürfen als bei dem Geeigneten. Das
Bewußtsein seiner geringen Leistungsfähigkeit bedeutet für ıhn
starke innere Hemmungen. ‚Er sieht, daß er trotz größerer Willens-
anspannung weniger schafft als die anderen — es geht ja beim
besten Willen nicht — und so kommt etwas Hoffnungsloses,
Niederdrückendes in seine Tätigkeit*.““
Es ist nicht zu verkennen, daß Arbeitswille und Fleiß Mängel
der Begabung bis zu einem gewissen Grad ersetzen können. Aber
auch stärkstes Wollen und unermüdliche Ausdauer werden bei
einer ganzen Reihe von Berufsanforderungen nicht genügen, wenn
A
1 Johann Riedel, Arbeitsrationalisierung, S. 40.
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