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solchen Formen nicht ausdrückbaren seelischen Kräfte verlieren.
Nicht ganz mıt Unrecht sagt man von den Deutschen, daß sie sich
zwar auf die mechanische und chemische Verarbeitung der Materia-
lien verständen, sich aber nur schwer in fremdes Seelenleben ein-
fühlen könnten. Wir müssen noch viel mehr einsehen lernen, daß
zu einem guten Vorgesetzten nicht nur solide technische und kauf-
männische Kenntnisse gehören, sondern auch gute Anlagen für
die Kunst der Menschenbehandlung‘.
— Eine Lehre von der Arbeiterbehandlung gibt es noch nicht, ein
Mangel, der sich besonders in Großbetrieben bemerkbar macht, wo
oft hunderte von Vorarbeitern, Meistern und sonstigen Vorgesetzten
nach den verschiedensten Prinzipien? die ihnen unterstellten Ar-
beiter behandeln. Diese unterschiedliche Behandlung äußert sich
oft in einer Vorliebe für oder Abneigung gegen eine bestimmte
Betriebsabteilung, je nachdem der Vorgesetzte die Arbeiter richtig
oder falsch anfaßt. Reibereien und Mißverständnisse als Folge
falscher Behandlungsmethoden sind an der Tagesordnung, ohne
daß man ın vielen Fällen die falsche Behandlungsweise als Ursache
genügend erkennt. Wieviel reibungsloser würde sich der Verkehr
der Menschen untereinander abwickeln, wenn die Erfahrungen der
Seelenlehre berücksichtigt würden.
Viele glauben, mit barschem, abweisendem Ton imponieren zu
können und mit dem Grundsatz ‚„‚Distanz halten‘ am besten zu
fahren, eine Meinung, die auf dem gefährlichen Aberglauben be-
ruht, daß das Denken lediglich in Worten bestehe. Vorgesetzten,
die selbst aus dem Arbeiterstande hervorgegangen sind oder sich
aus unteren Positionen emporgearbeitet haben, wird man ein
barsches Wesen gar zu leicht als Größenwahn oder Brutalität aus-
legen. Wenn der Arbeiter auch nach außen den Respekt wahrt,
wird er sich doch hinter dem Rücken des Vorgesetzten über diesen
lustig machen und ihm allerlei bedenkliche Eigenschaften zuschrei-
ben. Das wird ja manchem gleichgültig sein, wenigstens wird er sich
das selbst und anderen einzureden versuchen. Nicht gleichgültig
aber ist es für die Arbeitsleistung und Arbeitsfreude des Arbeiters,
ı H. Herkner, Arbeit und Arbeitsteilung, S. 301.
? Praktische Psychologie, Jahrg. 1922/23, S. 45.
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