Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

Hebelabmessungen, die sich nicht durchbiegen können, vermögen 
die Arbeitsleistung ungünstig zu beeinflussen‘. 
R. W. Schulte hat beim Schaufeln von Kalksteinen folgende 
Ergebnisse über die optimale Gestaltung der Schaufel erhalten?: 
Mit glatten Stielen wird in 40 Minuten etwa 100 Kilo mehr verladen 
als mit rauhen. Mit schwach gebogenen Stielen wird in 40 Minuten 
etwa 100 Kilo mehr verladen als mit stark gebogenen. Mit leichten 
Stielen wird in etwa 50 Minuten etwa 100 Kilo mehr verladen als 
mit schweren. Der günstigste Winkel zwischen Stiel und Schaufel 
ist 135 Grad. Die günstigste Stiellänge ist für einen mittelgroßen 
Arbeiter 110 em. 
3. Optimale Gestaltung des Werkzeuges hinsichtlich 
seiner Schwere sowie der Angriffsart und Einlagerung 
‚in den Arbeitsvorgang, 
Bei der praktischen Gestaltung der Werkzeuge muß dem günstig- 
sten Gewicht derselben aus zwei Gründen* Beachtung geschenkt 
werden: Einmal, weil ein zu schweres Werkzeug zu vorzeitiger Er- 
müdung führt, zum andern; weil Innervationen von einer allerdings 
nicht allgemein anzugebenden Stärke ab nicht mehr selbsttätig ver- 
laufen, sondern immer neuer-Impulse bedürfen. Zu schwere Werk- 
zeuge können also eine Mechanisierung der zu ihrer Handhabung 
erforderlichen Bewegungen unmöglich machen. Je nach der beab- 
sichtigten Benutzungsweise ergeben sich also bestimmte Belastungs- 
grenzen, deren Einhaltung für die günstigste Form der Handhabung 
von Beläng ist. 
Weiter muß bei der praktischen Gerätegestaltung noch berück- 
sichtigt werden, daß dauerndes Halten eines Griffes für die Finger- 
muskeln statische und damit stark ermüdende Dauerbeanspruchung 
bedeutet. Diese kann vermindert werden‘, wenn die Möglichkeit 
wechselnder, verschiedener Angriffsweise gegeben ist, wenn die 
eigentliche statische Arbeit bald von der einen, bald von der anderen 
ı Praktische Psychologie, Jahrg. 1920/21, S. 211. 
? Rationalisierung, Arbeitswissenschaft und Arbeiterschutz, S. 66. 
3 J. Riedel, Arbeitskunde, S. 188/89. 
4 E. Atzler, Körper und Arbeit, S. 619 
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