gestaltung äußert sich in vorzeitiger Ermüdung, die meist eine
Folge falscher Materialbereitstellung, falschen Werkzeuges,
schlechter Arbeitsanordnung oder starker statischer Beanspruchung
ist. Werden die Ermüdungserscheinungen nicht beachtet, dann
empfindet der Arbeitende sehr bald Unlust, die ihm die Arbeit zur
Qual werden läßt!. Die Bedeutung eines geordneten Arbeitsplatzes
geht aus einer Angabe Benkerts? hervor, der bei der Montage
elektro-medizinischer Apparate durch Rationalisierung des Arbeits-
platzes eine Produktionssteigerung von 4 auf 10 Stück und eine
Verminderung der Schaltfehler erreichen konnte.
4. Griffbereitschaft der Montageteile und Werkzeuge.
Die Griffbereitschaft, die durch die Ford’schen Fabrikations-
methoden auch in Deutschland näher bekannt geworden ist, spielt
im Industriebetrieb eine besonders große Rolle. Anzustreben ist
eine Zuführung der Teile zum Arbeiter derart, daß ein Fortbewegen
vom Arbeitsplatz nicht notwendig ist. Zur Erreichung dieses Zieles
muß dafür Sorge getragen werden, daß die Ordnung der für den
Zusammenbau gebrauchten Teile so einfach wie möglich durch-
gebildet ist. Kleine Kästchen oder Schachteln, in denen das
Material abgelegt wird und die griffbereit am besten halb aufge-
richtet stehen, so daß das Material der Hand gewissermaßen zu-
läuft, werden hier gute Dienste leisten. Bei kleinerem Material ist
es fast noch bequemer, Magazine zu bauen, die durch Schleusen das
Material direkt vor die Hand laufen lassen und bei Wegnahme eines
Stückes ein nächstes nachfüllen. Die Verwendung des Fließbandes
oder laufenden Bandes, das das Werkstück von einer Arbeitsstelle
zur anderen führt, kann die Griffbereitschaft wesentlich erhöhen.
Die Vorteile einer derartigen Materialzufuhr liegen nicht nur in
einer guten Raumausnützung, sondern auch in der Verkürzung des
Arbeitsweges und vor allem in der Zusammendrängung des Gesichts-
feldes. Diese bietet die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit zu konzen-
trieren, so daß hier ohne größere, ja sogar mit geringerer Anstrengung
die Arbeitsleistung auf ein Höchstmaß gesteigert werden kann, weil
1 Industrielle Psychotechnik, Jahrg. 1926, S. 323/24.
2 Industrielle Psychotechnik, Jahrg. 1925, S. 3.
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