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sollte deshalb grundsätzlich, wenn es sich ermöglichen läßt, Sitz-
gelegenheit bei der Arbeit gegeben werden, damit es ihm überlassen
bleibt, sich von der ermüdenden Gleichgewichtsarbeit zu entlasten.
In Amerika stellt man den Arbeitern selbst dann Sitzgelegenheiten
zur Verfügung, wenn sie sich entlang einer Maschine oder zwischen
zwei oder mehreren Maschinen hin- und herbewegen müssen. Fahr-
bare Sitze, die ausgeschwenkt und auf die Seite geschoben werden
können, gestatten dem Arbeitenden eine Veränderung seiner
Körperhaltung. Die Sitzgelegenheiten müssen natürlich dem mensch-
lichen Körper angepaßt sein, da sie sonst den Arbeiter mehr er-
müden als das Stehen!. Wo bei Fließarbeit Sitzen nicht möglich ist,
kann durch Bänke, die ein Anlehnen gestatten, die statische Be-
anspruchung verringert werden?.
Besonders Gilbreth, der große amerikanische Spezialist für
Bewegungsstudien, hat die Gleichgewichtsarbeit dem Arbeiter
überall planmäßig erleichtert?) und versucht, dem Körper die
günstigsten Gleichgewichtsverhältnisse zu schaffen. Durch Kon-
struktion zweckentsprechender Stühle mit Armlehnen und Fuß-
stützen, die für die Körpergröße des Arbeiters beliebig verstellbar
und der Art der Arbeit angepaßt sind, sucht er den Körper von der
ermüdenden Gleichgewichtsarbeit zu entlasten. Hervorzuheben
sind noch der federnd gelagerte Stuhl, der sämtliche Bodenerzitte-
rungen von schweren oder schnellaufenden Maschinen aufnimmt,
die einfachen Verlängerungen der Stuhlbeine, die eine Benutzung
des Stuhles auch bei sonst stehend verrichteten Arbeiten gestatten
und sein verstellbares Baugerüst, das das Bücken vermeidet und
dem Maurer und Ziegelträger die Arbeit ganz erheblich erleichtert.
Untersuchungen über den Einfluß statischer Beanspruchung
auf die Arbeitsleistung sind von Dipl.-Ing. Güssow* in den Rex-
werken in Magdeburg angestellt worden und ergaben folgendes
Bild: Die Arbeitsleistung einer Arbeiterin, die einen Sıtzdrehstuhl
benutzte, war ın einer Woche:
1 Rationalisierung, Arbeitswissenschaft und Arbeiterschutz, S. 52
2? Soziale Praxis, Jahrg. 1924, Spalte 914.
3 Praktische Psychologie, Jahrg. 1920/21 S. 215.
4 Organisation, Jahrg. 1924, S. 242.
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