Signal auftritt, sehr geräuschvoll ist und wenn die Aufmerksamkeit
ohnedies auf die Stelle, an welcher das Signal gegebenenfalls auf-
treten wird, gerichtet ist. Wird die Unfallgefahr nicht durch neu
eintretende Reize, sondern durch eine Veränderung von Reizen
angezeigt, so sind optische und akustische Reize etwa gleichwertig
sofern der Reiz, an dem die Veränderung auftritt, sich ohnedies
dauernd im Blickfeld befindet. Dem Prinzip der Sinnfälligkeit kann
dadurch Rechnung getragen werden, daß man das Signal in einen
sinnvollen Zusammenhang mit der auszuführenden Bewegung
bringt, etwa dadurch, daß an Stelle eines gefahranzeigenden roten
Lichtes das geschriebene Wort erscheint, das den Arbeitenden
schlagwortartig auf die zur Abwendung der Gefahr notwendigen
Maßnahmen hinweistl.
3. Psychophysische Forderungen an die Konstruktion
unfallabwehrender Einrichtungen.
An die Einrichtungen, die zur Abwehr einer bemerkten Gefahr
zu betätigen sind, ist vom psychophysiologischen Standpunkt aus
zunächst die Forderung zu stellen, daß ihre Konstruktion der
instinktiven Abwehr- oder Fluchtbewegung? des menschlichen
Organismus Rechnung trägt. So muß bei der Konstruktion unfall-
abwehrender Vorrichtungen die Tatsache berücksichtigt werden,
daß der Mensch im Gefahrfalle dazu neigt, die Arme an sich zu
ziehen, offenbar, um die bedrohte Angriffsfläche des Körpers zu
verkleinern. Diese triebartig einsetzenden Schreckreaktionen müssen
zur Erzielung optimaler Reaktionswerte ausgenutzt werden. Das
ist besonders bei der Bremsbewegung von großer Wichtigkeit.
Da die natürliche Bewegung einer entgegenkommenden Gefahr
gegenüber nicht die Vorwärts-, sondern die Rückwärtsbewegung
ist, muß die Bremsbewegung nicht so sehr der Stoß-, wie der Zug-
bewegung nachgebildet sein. Kafka, der hierüber Untersuchungen
angestellt hat, schreibt: „Man verlege die Bewegung des Schalthebels
und des Griffes der Vacuumbremse aus der Horizontalen in die
Vertikale und bringe die Bremse so an, daß sie in beiden Fällen
*, Reichsarbeitsblatt (Nichtamtlicher Teil), Jahrg. 1925, S. 465.
* Industrielle Psychotechnik, Jahrg. 1926, S. 18.
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