Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

Neuling erkennen muß, um gegebenenfalls für ihre Instandsetzung 
zu sorgen. Werden diese Fehlerscheinungen aufgenommen und sinn- 
gemäß angewendet, so können dem Betrieb außerordentliche 
Kosten erspart und Unfälle verhütet werden, besonders dann, 
wenn beim Vorführen der Störungen gleichzeitig die technischen 
Beseitigungsmaßnahmen gezeigt und eingeübt werden. 
Um die Fahrschüler an die Gefahr zu gewöhnen, ließ Tramm am 
Gruppenführerstand Vorrichtungen zur Erzeugung starker Ge- 
räusche, Lichtblitze und Körpererschütterungen anbringen, die 
während der Übungen in Tätigkeit gesetzt werden. So wird bei- 
spielsweise eine starke Kurzschlußflamme vor den Führerlehrlingen 
erzeugt, die solange stehen bleibt, bis die Lehrlinge die notwendigen 
Handlungen richtig ausgeführt haben. Eine Wagenentgleisung ist 
so veranschaulicht, daß sich der Standort des Lehrlings plötzlich 
um 10—15 cm senkt. Der Führer erhält hier auch wieder die 
natürliche Körpererschütterung wie bei einer Entgleisung und 
übt hiernach Gefahrhandlungen ein. Auf diese Art und Weise 
soll eine vollständige Gewöhnung an die Gefahrerscheinung und 
eine Mechanisierung der Gefahrhandlungen erreicht werden. Ähnlich 
muß für den industriellen Lehrling in den Fortbildungsschulen ein 
systematischer Gefahrunterricht eingeführt werden. 
4. Werbung für unfallsicheres Verhalten durch Unfall- 
verhütungspropaganda. 
Trotz geringer Unfalldisposition kann manchmal die Aufmerk- 
samkeitsanspannung des Arbeiters nachlassen, weil die Möglichkeit 
der Berufsgefahren nicht immer ständig seinem Bewußtsein vor- 
schwebt. Man muß daher Propagandamaßnahmen treffen, um 
diesen seelischen Zustand des unaufhörlichen Denkens an die 
Gefahrmöglichkeiten stets aufs neue zu erzeugen. Als hauptsäch- 
lichstes Mittel kommt hier die Unfallverhütungspropaganda in 
Betracht, die den Arbeiter auf Gefahrmöglichkeiten hinweisen, ihn 
hellsichtig und hellhörig für Gefahren machen soll. Wie es durch 
Reklame möglich geworden ist, Menschenmassen zu einem be- 
stimmten Zweck, nämlich zum Kauf von Waren zu beeinflussen, so 
muß es auch möglich werden, Aufmerksamkeit und Interesse für 
Sr 
se 
nr 
en 
< 
182
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.