Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

D. IH. Griffsbereitschaft der Montageteile und Werkzeuge, Über- 
sichtlichkeit und günstige Höhe des Arbeitsplatzes, Schaf- 
fung von Sitzgelegenheit zur Verringerung der statischen 
Beanspruchung werden zur Rationalisierung des Arbeits- 
platzes beitragen. 
Die technischen Schutzvorrichtungen dürfen die Arbeits- 
tätigkeit nicht erschweren und sind so einzurichten, daß 
die Aufmerksamkeit des Arbeiters ungeteilt der Arbeits- 
ausführung zugewendet werden kann. 
Akustische Gefahrwarnungen sind im allgemeinen op- 
tischen vorzuziehen. 
Die unfallabwehrenden Einrichtungen müssen der in- 
stinktiven Abwehr- oder Fluchtbewegung des Menschen an- 
gepaßt sein. 
‚„„Unfäller‘* sind durch Eignungsprüfungen zu erkennen und 
von gefährlichen Arbeiten fernzuhalten. 
Durch systematischen Gefahrunterricht, der sich auf 
Gewöhnung an die Gefahrerscheinungen und Mechanisierung 
der Gefahrhandlungen erstreckt, wird die Wahrscheinlich- 
keit zweckmäßigen Verhaltens im Gefahrfalle erhöht. 
Der Unfallverhütungspropaganda, die ein aufmerksames 
Verhalten Gefahren gegenüber erzwingen will, ist im Betrieb 
die größte Beachtung zu schenken. 
Nur derjenige dürfte heute in der rationellen Fertigung zum 
letzten Erfolg kommen, der diese psychophysiologischen Feinheiten 
anzuwenden versteht. Mögen diese Ausführungen dazu beitragen, 
die Erkenntnis zu fördern, daß die Rationalisierung sich nicht nur 
auf die Anwendung aller technischen und organisatorischen Mittel, 
welche Natur- und Geisteswissenschaften bieten, beschränken darf, 
sondern ebenso die Ergebnisse der Physiologie und der Psycho- 
logie, soweit sie sich mit dem Arbeitsleben der Menschen direkt 
oder indirekt befassen, berücksichtigen muß, wenn sie vollständig 
sein soll. 
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