viel mehr Unfälle ereignen als bei Tageslicht. So ergab eine amtliche
Untersuchung über die Beleuchtung der Fabriken in Großbritan-
nien, daß in einer Reihe von Industrien die Unfallhäufigkeit bei
künstlichem Licht um 25 v. H. stieg. In den meisten Industrien
war die Zahl der Unfälle in der Nachtschicht größer als in der Tag-
schicht, so beispielsweise in einem Stahlwerke im Durchschnitt
um 16 v. H., in den Schiffswerften um 128 v. H. und beim Ma-
schinenbau um 118 v. H.*. In den finsteren Monaten, in denen eine
schlechte künstliche Beleuchtung an Stelle der natürlichen tritt, ist
auch die Unfallhäufigkeit viel größer?
Eine schöne, helle Werkstatt regt die Arbeiter auch zu Munter-
keit und besserer Pflichterfüllung an, und zwar nach Ruffer? nicht
nur diejenigen, die feine und feinste Arbeiten auszuführen haben,
sondern auch die mit grober Arbeit Beschäftigten. Man kann
hieraus ersehen, daß die Beleuchtung auf die ganze Arbeitsstimmung
einwirkt.
Dabei sind die Kosten für die erhöhte Beleuchtung, umgelegt
auf die Gesamtkosten, relativ gering. Bausenwein veranschlagt die
Lichtkosten in Industriebetrieben auf 1—3 v. H. des Lohnes,
Halbertsma schätzt den Verlust von täglich einer Minute, der
durch Suchen von Werkzeug infolge mangelhafter Beleuchtung
verursacht wird, gleich den Kosten für eine gute Beleuchtung“. An
anderer Stelle wird ausgerechnet, daß die Beleuchtungskosten drei
Minuten täglicher Arbeitszeit entsprechen und daran anknüpfend
erwähnt, daß schon die Kosten für die doppelte Beleuchtungsstärke
gedeckt sind, wenn die erhöhte Beleuchtung eine Steigerung der
Produktion ermöglicht, die diesen drei Minuten entspricht®.
Die Ausführungen zeigen, daß das Licht von nicht zu unter-
schätzender Bedeutung ist für die Ausdauer der Augen bei der
Arbeit und hiermit für Quantität und Qualität der Arbeitsleistung,
daß also auch hier gute technische Einrichtungen arbeits- und
SEEN EETEENENENENEN
* Internationale Rundschau der Arbeit, Jahrg. 1926, S. 607.
? Rationalisierung, Arbeitswissenschaft und Arbeiterschutz, S. 60.
? Industrielle Psychotechnik, Jahrg. 1926, S. 290.
* do, S. 290.
5 Organisation, Jahrg. 1924, S. 241.
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