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man die Aktivität immer nur auf die für den Vollzug der verlangten
Bewegungsakte absolut unentbehrlichen Muskel- und Nerven-
gruppen beschränkt, alle Gruppen des psycho-physischen Apparates,
deren Anteilnahme nicht unmittelbar erforderlich ist, also aus der
Arbeitssphäre ausschaltet. Das kann in der Regel durch mehrmalige
Wiederholung einer bestimmten Bewegung infolge der Anhäufung
von Übung ermöglicht werden.
Diese energiesparende Wirkung der Übung kann unschwer an
einer Reihe von Erscheinungen des täglichen Lebens festgestellt
werden: Welchen Aufwand an Energie, merklich schon am vielen
Schwitzen, beansprucht beispielsweise das Schreiben eines ein-
fachen Satzes bei einem Manne, der wenig Übung darin besitzt,
während ein des Schreibens kundiger Mann stundenlang ohne
große Energieverausgabung die Feder zu führen vermag.
Die Kräfte-Ökonomie wird in diesen und ähnlichen Fällen also
vor allem bewirkt durch die Wiederholung der Bewegungsakte, die
Übung, die den Menschen in den Stand setzt, alle jene Teile des
psychophysischen Apparates auszuschalten oder zu beschränken,
die für die konkrete Leistung entbehrt werden können. Finden die
Wiederholungen in regelmäßig wiederkehrenden Zeitabschnitten
statt, werden die Bewegungsakte also rhythmisiert, so wird die
ökonomische Wirkung noch bedeutend erhöht2.
Wird durch die physiologische Wirkung des Rhythmus die
Ökonomie der physischen Kräfte erreicht, so hat seine hypnotische
Wirkung die Ökonomie in der Verwendung der psychischen Energie
zur Folge. Die leise Hypnotisierung durch den Rhythmus stumpft
jenen Teil des Bewußtseins ab, dem die überlegten Willenshand-
lungen entstammen und gestattet so einen ungehinderten Ablauf
der automatisierten Gewohnheitsimpulse?, Die sonst für jede Be-
wegung. notwendigen KEinzelantriebe werden ins Unterbewußt-
Selbsttätige verlegt und dadurch bewirkt, daß die Arbeit sozusagen
von selbst weiterläuft, wenn sie erst einmal mit Energie in Schwung
gebracht ist. Durch diese Automatisierung möglichst vieler,
* Praktische Psychologie, Jahrg. 1922/23, S. 167/68.
* Hendrik de Man: Der Kampf um die Arbeitsfreude, S. 238.
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