Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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den Arbeitstakt, den großen Fluß der Arbeit. Er ist wie eine große 
Welle, die sich zu bestimmten Abständen und von bestimmter 
Dauer über die Reihe ergießt. Beim ruckweise laufenden Band wird 
man an das Ende der Arbeitsbewegung als Abschluß der Arbeit 
mit Vorteil einen betonten Ruck oder Druck, oder ein betontes 
Wegnehmen des Werkzeuges legen. Die einzelne Bewegung wird 
sich dadurch mit der Bewegung des Bandes in einen Gesamt- 
rhythmus einspielen, der den Arbeitern eine wirkliche Freude gibt 
und sie immer bereits auf den nächsten Ruck warten läßt. Schwie- 
riger ist dies bei dem stetig fortlaufenden Band, wo die Arbeits- 
bewegung der Gangbewegung des betreffenden Mannes angepaßt 
sein muß. Wenn möglich muß auch hier an den Abschluß der Arbeit 
eine betonte Bewegung gelegt werden, damit sich das Gehen und 
das Arbeiten in einen allgemeinen Rhythmus einspielt. Die Ein- 
führung des laufenden Bandes bietet eine sehr günstige Gelegenheit, 
dem Rhythmus in der Fabrik wieder Eingang zu verschaffen}. 
6. Rhythmus und Arbeitsleistung. 
Untersuchungen über den Einfluß des Rhythmus’ auf die Ar- 
beitsleistung sind besonders von Sachsenberg angestellt worden?. 
Er ließ die Arbeit des Verpackens von Zigarrenkästen, die sieben 
Handgriffe erforderte, durch einen im Rhythmus 5:3:3:2:2:2:4 
erklingenden Ton begleiten und konnte dabei folgende Feststel- 
lungen machen: 
1. Arbeitsresultat und Wohlbefinden werden durch einen der 
Arbeit entsprechenden Tonrhythmus gehoben. 
2. Das Anlernen ungeübter Personen kann bei einem zu der 
Arbeit passenden Rhythmus in einem Drittel bis zur Hälfte der 
sonst üblichen Zeit geschehen. 
3. Das Wohlbefinden der arbeitenden Personen leidet unter 
einem gegen die Arbeit liegenden Rhythmus außerordentlich. 
? Ausgewählte Arbeiten des Lehrstuhles für Betriebswissenschaften an der 
Technischen Hochschule zu Dresden, Bd. I, S. 1. 
* Ausgewählte Arbeiten des Lehrstuhles für Betriebswissenschaften an der 
Technischen Hochschule zu Dresden, Bd. I und III. 
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