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die Länge des kulturellen Maximalarbeitstages von der Art der
Arbeit selbst abhängt. Läßt diese eine Befriedigung irgendwelcher
kultureller Bedürfnisse zu, so wird man ihn länger bemessen können,
als wenn sie den Arbeiter sich nur als ein Glied der Maschine be-
trachten läßt; je monotoner eine Arbeit ist und je weniger sie den
Neigungen des Arbeiters entspricht, um so berechtigter wird unter
sonst gleichen Bedingungen eine aus kulturellen Gründen zu er-
hebende Forderung der Arbeitszeit- Verkürzung sein. Eine Lösung
des kulturellen Arbeitszeitproblems auf wissenschaftlicher Grund-
lage ist also nicht möglich. „Es ist eine Glaubens- und Macht-
frage‘**. Trotz des Wachsens des sozialen und geistigen Bedürfnisses
der Arbeiterschaft, das sich in dem Verlangen nach immer kürzeren
Arbeitszeiten und nach längeren, zusammenhängenden Pausen
äußert, kann der rein kulturelle Arbeitstag keineswegs als moti-
viert angesehen werden.‘
Im Gegenteil müssen für die Bestimmung der täglichen Ar-
beitszeit in erster Linie hygienische Erwägungen maßgebend sein,
auf Grund derer man fordern muß, daß die Beanspruchung des
Arbeiters nur so lange dauern soll, als keine Gefahr frühzeitiger
Ermüdung und vorzeitiger Abnutzung besteht. Das Maß des ge-
sundheitlichen Maximalarbeitstages richtet sich also danach, wie
schnell bei einer Arbeit oder bei einem Arbeiter Übermüdung ein-
tritt; es wäre für jeden Arbeiter und für jede Arbeit danach zu
bemessen, daß die Lebens-Arbeitsleistung eine maximale werden
könnte. Die Möglichkeit der theoretischen Bestimmung des ge-
sundheitlichen Maximalarbeitstages besteht also: die auf Ruhe und
Schlaf zu verwendende Zeit muß mindestens so lange sein, daß ein
vollständiger Ermüdungsausgleich bis zum Beginn der folgenden
Arbeitsperiode erfolgen kann, daß also der Arbeiter jeden Morgen
mit der gleichen Leistungsfähigkeit an seine Arbeit herantritt, das
Arbeitsresultat also stets das gleiche bleibt?. Das wird dann der
Fall sein, wenn die eingetretene Ermüdung noch nicht den Grad
schädlicher Übermüdung erreicht hat. Die Frage nach dem ge-
sundheitlichen Maximalarbeitstag läuft also parallel der Frage nach
* Fritz Giese, Handwörterbuch der Arbeitswissenschaft, Spalte 430.
? O. Lipmann, Das Arbeitszeitproblem, A. 4/6.
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