seine Arbeit unmöglich so einteilen, daß sie genau mit Ablauf der
ıhm zugestandenen Zeitspanne beendet wäre, sondern es entstehen
kleine Zeitreserven, die Ruhepausen darstellen. Die große Be-
deutung beruht nun in der automatischen Pausenregelung, denn
mit der Arbeitsgeschwindigkeit wächst auch die Dauer der Ruhe-
pause, so daß Hetzarbeit vermieden wird. /
Die Einschaltung entlohnter Arbeitskurzpausen, auch Arbeits-
nebenpausen genannt, begünstigt besonders die Abfuhr der rasch
angesammelten Ermüdungsstoffe, wodurch die Leistungsfähigkeit
beträchtlich erhöht und der Verlust an Ist-Arbeitszeit durch die
Erhöhung der Leistung während der verbleibenden Ist-Arbeitszeit
ausgeglichen wird. Flotte Arbeit mit Erholungskurzpausen ist bei
gleicher Ermüdungswirkung in der Regel für das Arbeitsresultat
günstiger als ununterbrochene Langsamarbeit, wenn die Ermüdung
noch nicht soweit vorgeschritten ist, daß eine ausreichende Er-
holung in der Kurzpause nicht erreicht werden kann*. Ernst Weber
fordert auf Grund seiner Untersuchungen über die Blutverschiebung
durch körperliche Ermüdung bei langdauernder ermüdender Muskel-
arbeit zahlreiche kleine Arbeitspausen, deren Dauer nicht über
acht Minuten hinausgehen soll?®@. In manchen Betrieben, z. B. in
der Groß-Eisenindustrie und in der chemischen Industrie, erübrigt
sich die Einschaltung solcher Pausen, da sie die Natur des Arbeits-
prozesses mit sich bringt. Wo dies nicht der Fall ist, werden eine
oder mehrere kurze Pausen vormittags oder nachmittags zweck-
mäßig sein, unter Umständen auch sogenannte ‚„„Kurzstunden‘, d. h.
je 50 Minuten Arbeit und 10 Minuten Pause.
Wann sich die Einführung kurzer Arbeitsperioden mit kurzen
Zwischenpausen empfiehlt, hängt ganz von den jeweiligen Arbeits-
bedingungen ab und muß von Fall zu Fall durch objektive Sonder-
untersuchungen bzw. durch das Experiment festgestellt werden.
Derartige Untersuchungen wurden im wissenschaftlichen Labora-
torium besonders von Kraepelin und seinen Schülern, in der Praxis
des Betriebes von den verschiedensten Stellen angestellt. Besonders
wertvoll sind die Versuche des Industrial Fatigue Research Board
1 Rationalisierung, Arbeitswissenschaft und Arbeiterschutz, S. 79.
? E. Lysinski, Psychologie des Betriebes, S. 147.
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