Full text: Die gotische Holzfigur

Der Firnisüberzug 
Abb.62.Fränkischer Meister,um 
1510. Trauernde Maria. Frank- 
furt a. M., Sammlung Ullmann. 
Es 
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Abb. 63. Fränkischer Meister, 
um1510. St.Johannes Ev. Frank- 
furt a. M., Sammlung Ullmann 
besten durch einen Überzug mit reinem, gebleichten Bienenwachs. Das 
Wachs war in Terpentin, im warmen Wasserbade, leicht löslich und 
bildete nachdem Erkalten einedurch das Terpentin schlüpfrig gemachte 
Salbe von sulziger Konsistenz. Kine ganz kleine Menge dieser Wachssalbe 
zenügte, um ein Tafelbild oder die Farbteile einer gefaßten Schnitzerel, 
mit Hilfe eines Leinenfleckchens, durch Einreiben zu tränken und so 
gegen Feuchtigkeit zu schützen. Frottiert man die so mit Wachs ge- 
tränkten Teile einer bemalten Holzfigur mit einem Flanelltuch, so er- 
hält die Farbe einen überaus feinen, matten Glanz, der um vieles schöner 
ist als der durch Firnis erzielte, zuweilen speckige Glanz. Das blaue
	        
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