Vorteile und Nachteile des Terminhandels. 409
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allein von den Geschäften der Haussespekulation beeinflußt werden. So
pflegt die Baissespekulation einer wilden Aufwärtsbewegung der Börsenkurse
etwas entgegenzuwirken, wie sie umgekehrt in den Zeiten einer Börsenkrisis,
in der die Haussespekulation sehr zurückhaltend zu sein pflegt, durch ihre
Deckungskäufe den Umfang der Kursrückgänge vermindert. Ohne den Ter-
minhandel ist aber eine ausgedehnte Baissespekulation unmöglich, da nur die
Festsetzung einer späteren Lieferfrist der Stücke den Verkäufer in die Lage
versetzt, Wertpapiere zu verkaufen, die er nicht besitzt. Beim Kassahandel
setzt diese Tätigkeit, wie wir gesehen haben, voraus, daß der Verkäufer sich
die Stücke von ihrem Eigentümer ausleiht. Aber dies ist für eine längere Zeit
nur in seltenen Fällen möglich; der Eigentümer wird häufig gerade im Falle
einer Kurssteigerung die verliehenen Stücke zurückfordern, um sie verkaufen
zu können, also zu einer Zeit, in der die Deckung des Baisseengagements
nur mit Verlust erfolgen kann. Es ist daher unrichtig, wenn behauptet wird,
daß nur durch den Terminhandel die Preise übermäßig erhöht oder ermäßigt
werden, Die Erfahrung lehrt vielmehr, daß häufig auch die Kursschwankungen
im Kassahandel bedeutend sind, zuweilen größer als im Terminhandel .
Unzweifelhaft erfolgt in den meisten Fällen der Abschluß von Börsen-
termingeschäften in Wertpapieren nur zu dem Zweck, einen Gewinn in Höhe
des Unterschiedes zwischen dem Einkaufs- und dem Verkaufskurse zu er-
zielen. Aber auch dies ist nicht eine Eigenart des Terminhandels, sondern bei
der Effektenspekulation in Kassapapieren gleichfalls anzutreffen. Nur die
festverzinslichen Werte werden meist in der Absicht gekauft, in den
Genuß der Zinsen für das angelegte Kapital zu gelangen. Zwar will auch
der Käufer von Aktien häufig nur eine Verzinsung seines Kapitals erzielen,
die ihm in Form von Dividenden zufließt. Tatsächlich ist er jedoch von der
Höhe des Kurses zur Zeit des Verkaufs abhängig; mag der Verkauf zunächst
überhaupt nicht oder erst nach langer Zeit beabsichtigt sein. Das Risiko
der Kursveränderung, das der Käufer eingeht, ist gewöhnlich größer als der
Dividendenertrag. Jeder Ankauf von Aktien bildet daher, welche Absicht
der Käufer auch gehabt haben mag, eine Spekulation auf eine Steigerung
des Kurses bis zum Tage des Verkaufs. Würde der Kurs überhaupt keine
Schwankungen erfahren, so würde der Käufer das zum Ankauf der Aktien
hergegebene Kapital zinslos hergeben. Wie wir gesehen haben (Seite 356),
wird nach der Abtrennung des Dividendenscheines ein Kursabschlag in Höhe
der Dividende vorgenommen. Nur wenn eine Steigerung des Kurses in Höhe
dieses Abschlags eintritt, hat der Besitzer des Wertpapiers tatsächlich durch
den Empfang der Dividende einen Nutzen erzielt. Freilich ist die Wahrschein-
üchkeit, daß der Kurs in absehbarer Zeit um die Höhe des Dividenden-
abschlages steigt, sehr groß, weil sonst gerade die Aktien von Gesellschaften,
die sehr hohe Dividenden ausschütten, infolge der Dividendenabschläge im
Laufe einiger Jahre einen besonders niedrigen Kursstand einnehmen würden.
Verkauft jemand ein Wertpapier, bevor der Dividendenschein für das Ge-
schäftsjahr, in dem er es angekauft hat, abgetrennt wird, so geht er (der