Full text: Die Technik des Bankbetriebes

594 Die maschinelle Führung der Depotkonten. 
lasten ist, finden sich auf den Belegen, denn hiervon wird auch dem Kunden 
Mitteilung gemacht. 
In vielen Betrieben werden auch beide Depotbücher nach der Depot- 
Primanota oder deren Durchschrift geführt. Zuweilen dienen auch als Belege 
für die Eintragungen der Käufe und Verkäufe Durchschriften der Börsen- 
journale für Kassageschäfte, während die Ein- und Auslieferungen von Effek- 
ten für Kundenrechnung nach der Depot-Primanota oder den Durchschriften 
der Empfangsbestätigungen, Versandschreiben usw. übertragen werden. In 
diesem Falle brauchen die An- und Verkäufe für Kunden oder für eigene 
Rechnung der Bank in der Depot-Primanota nicht zu erscheinen. Sofern man 
Durchschriften der Börsenjournale für die Depotbuchungen heranzieht, wird 
meist nur ein Depotbuch hiernach geführt, das andere jedoch nach den Durch- 
schriften der Effektenabrechnungen. In diesem Falle wird gleichzeitig eine 
Kontrolle ausgeübt, ob über alle für Rechnung der Kundschaft gekauften 
und verkauften Effekten die Abrechnungen erteilt worden sind. Wäre diese ver- 
sehentlich unterblieben, so würde der Fehler bei der Abstimmung des Per- 
sonen-Depotbuchs mit dem Sach-Depotbuch entdeckt werden. 
Eine solche Abstimmung der beiden Depotbücher findet, unabhängig 
davon, nach welchen Unterlagen die Eintragungen erfolgen, also auch un- 
abhängig von der oben erwähnten Saldenkontrolle, gewöhnlich monatlich 
in der Depotbuchhaltung statt. 
Bei den dargestellten Methoden der Depotbuchhaltung erfolgt die Ein- 
tragung in die Depotbücher handschriftlich; das maschinelle Durchschreibe- 
verfahren findet, wie wir gesehen haben, nur bei der Herstellung der Unter- 
lagen für diese Buchungen Anwendung. Neuerdings ist man jedoch in einzelnen 
zroßen Betrieben auch zur maschinellen Führung der Depotbücher 
übergegangen!). Die Vorteile werden nicht nur in einer Ersparnis an Arbeits- 
kräften, sondern namentlich in der Erleichterung umfassender Kontrollen 
erblickt. Die Depotbücher werden bei Anwendung dieses Verfahrens aus- 
schließlich in Karteiform geführt, und zwar werden die Personen- und Sach- 
Depotkarten in einem Arbeitsgang gegenseitig durchgeschrieben. Die Karten 
anterscheiden sich nur durch Aufdruck eines entsprechenden Zeichens (P und 
S) am Kopfe sowie durch hellere und dunklere Färbung. Am Kopfe beider 
Karten werden neben diesem Zeichen Name und Depotnummer des Kunden 
sowie Name und Effektennummer des Wertpapiers angegeben. Die Lagerstelle 
(Tresor, Sammeldepot, auswärtige Banken) wird durch verschiedene Farben 
der Karten gekennzeichnet. Die Angabe, bei welcher auswärtigen Bank etwa 
die Stücke liegen, geht aus einer besonderen Karte hervor. Die Art der Ver- 
wahrung (Depot A, B oder Stückekonto) kann ebenfalls aus einem Zeichen, 
das unter den Namen des Kunden gesetzt wird, hervorgehen. Jedoch kann 
ein Vermerk über die Art der Verwahrung auch auf eine besondere Leitkarte 
1) Siehe hierüber besonders den Aufsatz von Eduard Schatte: „Die Depot- 
buchhaltung mit einer Maschinenbuchung‘“ in der Zeitschrift: „Zahlungsverkehr und 
Bankbetrieb‘‘, 12. Jahrg., Nr. 4 (April 1930).
	        
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