Blick über die Altltadt vom Aesidienkirchturm
{ie /Anfänge des \Wirtichaftstebens In T annover.
Non Dr. K. Er. Leonhardt.
Hannover verdankt feine Stellung als Mittelpunkt des nordweltdeutfchen Wirtfhaftslebens der überaus
zünltigen Lage an der Kreuzung zweier Weltverkehrsltraßen, die heute in den Fifenbahnlinien Bafel-
Hamburg und Paris -Warfhau ihre Verkörperuns finden. Diefelben Bahnen, auf denen heute das Dampfroß
über die Schienen donnert / hatte Ichon in vorgelchichtlichen Zeiten der Handelsverkehr als die günltislten
Verbindunsslinien erkannt, und wenn von Zeit zu Zeit befondere Umltände, wie beilpielsweile das Auf=
blühen des Goslarer Silberbersbaus oder die Wirt(chaftspolitik eines mächtigen Landesherren eine vorüber=
zehende Ablenkung bedinsten, fo hat er fich doch immer wieder auf die durch die natürlichen Boden=
verhältnille vorsezeichneten Linien zurückgefunden, und es il kein Zufall, wenn [ich etwa der Mittelland=
kanal der einen und der Zukunftsplan einer ganz Deutfchland durchquerenden Fernltraße für den
Automobilverkehr der anderen anlkhließen.
Die Welt = Oft = Verbindung, auf der fchon die Römer gegen die Elbe vorzudringen luchten und die
unzählige Male den fränkilkchen Nachbarn in unflere Lande geführt hat, die in umgekehrter Richtung die
Schäbe des Oltens, Salz, Metalle und überlchüllige Bevölkerung — Sklaven — bis in das Herz Spaniens
hineinleitete, ilt vielleicht für die Entltehung einer Siedelung am Hohen Ufer von geringerer Bedeutung
gewelen, als für ihre (pätere Entwickeluns. Denn es hat den Ankhein, als ob fie urlprüngslich den Leine=
übersansg näher dem Nordrande des Gebirsszuges, der ihren Lauf in Niederfachlen beltimmt, gefucht und
den nicht fehr erheblichen Umwes über das Hohe Ufer erlt eingelchlagen hat, als eine dort aufblühende