Full text: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927

Alter Bahnzıhof 1844 — 1878 
siedelung ihn lTohnte. Unmittelbarer Anlaß für das Entltehen eines Ortes an dieler Stelle, der mehr als 
Jörfliche Bedeutung sewinnen mußte, war wohl eher der Handelsverkehr auf der großen Nord = Süd = Straße. 
Dort wo Hannover entftehen (ollte, knickt ein umfangreicher Dünenzus, der fich gesen den äußerlten 
Ausläufer des Mittelgebirges, den Lindener Berg, aus der Heideniederung herankchiebt, die Leine aus 
nord = weltlicher Richtung in die weltliche ab. Die Straße, die von Eimbeck über Pattenfen kommt und der 
Elbfurt bei Stade zultrebt, ift dadurch gezwungen, einen Übersang zu fuchen, und findet ihn naturgegeben 
da, wo Berg und Düne ein zu Hochwallerzeiten über drei Kilometer breites Flußbett auf wenise hundert 
Meter einensen. 
Wenn die Itarke Strömuns der fo zulammensepreßten Wallermallen, wie fie der Schiffbarkeit des 
FIulles ein natürliches Ende lebte, auch wohl die Bildungs einer Furt ausfchloß, fo geftattete fie doch eine 
Fährverbindung zwilchen dem Lindener Ufer und der Dünenhöhe, auf der [lich (päter die Burs Lauenrode 
erheben (follte, und der durch jeden Fährbetrieb gegebene Zwans zur Reifeunterbrechung wird Ichon früh 
den Nutbnießern des Reifeverkehrs, Schiffern, Schmieden, Fuhrleuten, Wagenbauern und Herbergswirten Anreiz 
zur Siedeluns gegeben haben, wie die Stapeluns des Umfchlasgutes, das vom Schiff der rollenden Achle und 
von dieler wieder dem Wallerwes anvertraut werden follte, den Durchreifenden Gelegenheit zum Waren 
austaufh bot. 
Diele ältelte Siedelung, das Dorf Honovere, wird fich vom Lauenröder Berg in der Richtung auf die 
Goferiede erltreckt haben — wohl noch nicht unterbrochen durch den Leinearm am jebt fo genannten Hohen 
Ufer. Bis zum Jahre 1648 umfloß nämlich der Hauptarm der Leine den Lauenröder Bers in weitem Bogen 
auf feiner Weltleite. Erft damals wurde er zusuniten der aufblühenden Calenberger Neul!tadt und ihrer 
Befeltigungsanlagen zuselchüttet. 
Urkundlich erfahren wir das Beltehen diefes Ortes erft aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, 
nämlich aus der Aufzeichnung eines Hildesheimer Mönches, der berichtet, daß ein Mädchen aus dem Dorfe 
Honovere am Grabe des heiligen Bilchofs Bernward Heilung von einem Ausenleiden selucht und gefunden 
habe. Aber die neuere Forlchung glaubt, daß fchon einer der Frankenkönige nahe dem Flußübersanse
	        
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