JG. Brauns
(Interkötter & Schack
} (3. Brauns, Hannover
Likörfabrik, Weinhandlung + Ernft=Ausultltraße 7
Die Familie Brauns ftammt aus Büren im Amte Neu=
(tadt am Rübenberge und kam in der erlten Halfte des 18.
Jahrhunderts nach Hannover. Im Jahre 1740 wurde Friedrich
Diedrich Brauns als Bürger vereidist. Sein Enkel Johann Georg
Brauns, im Jahre 1787 seboren, war von Beruf Lohgerber und
(chwur als folcher den Bürgsereid im Jahre 1815. Später wurde
er Kaufmann und errichtete unter der Firma J. G. Brauns eine
Steinkohlen= und Steinhandluns. Wahrend von feinen Söhnen
der ältere, Conrad Heinrich — der [pätere Senator — eine Ofen=
(abrik betrieb, wurde der jüngere, Georg Brauns, im Jahre 1829
zeboren, Kaulmann und übernahm nach dem Tode des
Vaters im Jahre 1855 die Kohlen= und Steinhandluns. Diefe
= Ze — a verleste er im Jahre 1880 nach der Ernft-Ausultltraße 7. Mit
dem Kauf diefes Haufes, des jesisen Heimes der Firma, besann für das Gelhäft ein neuer Abfchnitt. Zunächlt
wurde freilich der bisherige Handel von Schleif= und feuerfelten Steinen, Chamottemörtel und Backofen=
Miefen beibehalten und weiter Strohhüllen herseltellt. Daneben wurde aber eine Deltillation, Sprit=,
ikör= und ElGisfabrik anselest. Diefe knüpfte an die Tradition des Haufes an. Hier oder vielmehr
urfprünslich im Haufe 5-6 der Brückltraße, wie damals die Ernlt=-Ausultftraße hieß, befand fich Ichon
m 18. Jahrhundert die Branntweinbrennerei Peters. Sie wurde [fpäter nach Nummer 7 verlegt, wo der
Hofdeltillateur G. W. Peters in der Mitte des 19. Jahrhunderts fein Eau d’Hanovre in langen srünen
GSläfern verkaufte. Das Gelhäft übernahm im Jahre 1864 der Deftillateur Georg Hein und erwarb fechs
Jahre (päter auch das Haus. Als diefer das Gelhäft nicht mehr halten konnte, kaufte der oben genannte
Kaufmann Georg Brauns das Haus im Jahre 1880. Von dielem Zeitpunkte ‚ab wurden die bisherigen
Abteilungen nach und nach aufselölft, fo daß beim Eintritt des Sohnes Wilhelm im Jahre 1893 lediglich
"ikörfabrikation und Weinhandel betrieben wurde. Als Georg Brauns im Jahre 1904 (tarb, war fein Sohn
Wilhelm alleiniger Inhaber der Firma und blieb es bis zu feinem frühen Tode im Jahre 1918. Nun wurde
zunächlt fein Sohn Hanns Georg Brauns neben feiner Mutter Mitinhaber und nach deren Tode im
Jahre 1927 alleiniger Inhaber.
UINTERKÖTTER © SCHACK_+ HANNOVER
Großhandlungs in Farben und Lacken
Gegründet 1879 Annenlftraße 2 Gesründet 1879
Gelchäftshaus Ernit- Ausultltraße ”
Die Firma wurde im Jahre 1879 von dem Kaufmann H. Kokemüller gesründet, der das Gelchäft
bis 1901 allein führte. In diefem Jahre übernahmen die Kaufleute Albert Unterkötter und Theodor
Schack die Firma und führten fie unter dem Namen „Unterkötter & Schack” weiter. Durch zielbewußtes
Arbeiten, und dank hervorragender Fachkenntniffe und unermüdlichen Fleißes beider Herren entwickelte
lich das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einem der führenden feiner Branche.
Weit über die Grenzen der Stadt Hannover hinaus genießt die Firma das größte Vertrauen
feitens ihrer Abnehmer, und zwar fowohl in Malerkreifen, wie bei der Farben verarbeitenden
Indultrie. Um befonders den Wünfhen ihrer Kunden im Ruhrgebiet weitgehendlt entsgesenzukommen,
unterhält die Firma außer ihren hiefigen Lägern auch ein folches im Ruhrsebiet.
Als Herr Schack. z. Z. Vorligender des Schubverbandes der Lack= und Farbengroßhändler Nordwelt=
deutfhlands e. V., 1924 aus der Firma auskhied, blieb Herr Unterkötter alleiniger Inhaber, bis am
1. November 1926 Herr Emil Garvens aus Hannover als Teilhaber eintrat, um Herrn Unterkötter, der
inzwikhen das 61. Lebensjahr erreicht hat, zu entlalten.
168