M. Mollins & Co.
AA. Molling T Co. Hannover
Seilwinderltraße 8
Im Herzen der Altltadt, Langeltraße 2, eröffnete Herr Max Mollins aus
Aldesheim unter der Yırma M. Mollins & Co. am 26. Mai 1862 ein
Weißwaren= und Walcheselchäft, das fich in verhältnismäßis kurzer Zeit
{o entwickelte, daß fchon
wenige Jahre (päter das
Haus Seilwinderltraße,
=cke Olterftraße, erWOT ==
ben und bezogen werden
konnte. —
Getragen von dem
Vertrauen feiner Mit=
ȟrger erweiterte der
Gründer das Unterneh=
nen ftändis; unter an=
derem kaufte er die
Nachbarsrundftücke
hinzu. Die drei Söhne
3enno, AdolfundGultav
‘anden daher fchon ein
nn In De nn zroßes Betätisunssfeld
vor, als fie nach Beendigung ihrer Lehrzeit den Vater im Gelchäft unterltüßten. — In den Jahren 1903/4
nußten die Jahrhunderte alten winklisen Häufler einem modernen Neubau weichen. Der damaligen Zeit
zntfprechend entltand nur aus Eilen und Glas das jetzige vierltöckige Gefchäftshaus mit ca. 3000 am Nubunss=-
Jäche, das 1904 unter Anteilnahme der Kaufmannfchaft und der Bevölkerung Hannovers, damals als Sehens=
würdiskeit, eröffnet wurde. Ungefähr 180 Angeltellte mußten in den vergrößerten Abteilungen eingeltellt
werden, um dem Itets wachlenden Kundenkreis gerecht zu werden.
Der Gründer der Firma verltarb 1910 im Älter von 77 Jahren, bis zum lebten Ausenblick mit resltem
nterelle das Wachlfen des Gefchäfts verfolsend, trosdem er fich fchon mehrere Jahre zurückgezogen hatte.
Der Ausbruch des Weltkrieges 1914 brachte dann eine jähe Unterbrechung der gewohnten Erfolge.
Früher, als in anderen Branchen, machte fich der Rohltoffmangsel im Textilgewerbe bemerkbar und [Ichon
{915 trat eine unbelchreibliche Warenknappheit ein, die die Resierung am 1. Ausult 1916 zwans,
Bekleidunsskarten einzuführen, auf die erlt nach Erlaubnis der Behörden der einzelne Kunde [ich ein Hemd,
zin Handtuch ulw. erftehen konnte. Erfatltoffe aus Papier, Brenneffeln ulw. mußten aushelfen, aber (tändis
(chrumpften die gewaltigen Laser mehr und mehr zulammen, eine Etage nach der andern wurde gsefchloflen
und am Ende des Krieges Itanden ca. 45 Verkäuferinnen vor den faflt leeren Regalen.
Der jünslte der Brüder, Herr Gultav Mollins, zog fich 1617. aus Gefundheitsrückfichten von der Firma
zurück. Auch den beiden anderen Brüdern war es nicht belchieden, den Wiederaullties des Gelfchäfts zu
zrleben; beide verltarben im Jahre 1921, kaum 55 Jahre alt.
'm Jahre 1919 war der Schwieserlohn des Herrn Adolf Mollins, Herr Fries Gottfchalk, in die Firma
zingetreten, dem es in Gemeinfchaft mit den bewährten Mitarbeitern der Firma gelungen ift, die
ınflationszeit mit der Wucherselebssebung zu überltehen und die Firma wieder auf die alte Höhe
zu führen.
FO
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