Full text: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927

N lhelm Lutz. Hannover, MancHtraße 8 
Wilhelm Lu, geboren 1857 in Hannover, erlernte das Klempner= 
andwerk, sing dann der damaligen Sitte gemäß auf Wanderlchaft, 
um fich in verlchiedenen größeren Städten Deutlchlands weiter aus- 
zubilden und befuchte fchließlich noch einige Großftädte im Auslande. 
Im Jahre 1883 sründete er in der Malchltr. (im vormaligen Union= 
zarten) eine befcheidene Klempnerei mit Ladengelchäft. Bereits einige 
Jahre (päter verlegte er lein Gelchäft mit Laden in fein neuerbautes 
Haus an der Lansenfalzalktr. Da eine Einfahrt und eine ausreichende 
Werkltatt dort nicht vorhanden war, erwarb er lich das noch heute 
im FEisenbelig befindliche Grundltück Iflandltr. 8 mit ausreichenden, 
zroßen Arbeitsräumen. Dort betreibt Herr Lu nach Aufsabe des 
Ladens feit länseren Jahren eine Bauklempnerei neblt einem tech= 
ıiflchen Gelchäfte für fanitäre Anlasen. — Herr Lub betätiste lich 
ebhaft an kommunalen und handwerklichen Beltrebungen,, wodurch es nicht ausblieb, daß er von 
‚einen Mitbürsern und Kollegen aus dem Handwerk zu verfchiedenen Ehrenämtern gewählt wurde, 
So gehört Herr Luß feit Beltehen der Handwerkskammer der Meilterprüfunsskommillion im Klempner: 
und Inftallationsgewerbe an, ilt feit Beftehen des Gewerbegerichts bis zur Auflöluns dort Beiliber gewelen 
und ift Vorltandsmitslied der Klempner= und Inftallateurinnuns. Lu il mehrere Male in das Bürger= 
vorlteher=Kollesium gewählt und jebt feit längeren Jahren Senator der Stadt Hannover. Ferner ift er 
leit über 20 Jahren im Auflichtsrat der Vorfchuß =Vereinsbank, fowie in einigen anderen Genolflen= 
(chaften im Vorfltande oder auch im Auflichtsrat. Dem Kirchenvorftande der Paulusgemeinde gehört 
Herr Luß bald 30 Jahre an; weiterhin ilt er Vorlikender des Südftädter Bürgervereins. 
—] Wilhelm Lutz 
William \Willfahr, Hannover, Sodenltraße 3 
Am 1. Dezember 1878 eröffnete der Vater des jebigen Inhabers, der Fleikchermeilter William Willführ, 
Sodenftraße 3, Ecke Cellerltraße eine Fleilcherei. Der öftliche Stadtteil Hannovers war damals noch faft 
unbebaut, und auf deten den guten 
der Cellerftraße Ruf des Gelchäftes 
ftanden noch alte weit über die Gren? 
ehrwürdige Lin= zen Hannovers. 
denbäume. In Er= Umfangreiche Auf: 
mangelung eines träse in Wurlt- 
Schlachthofes wur= u. Schinkenwaren 
de noch im Haufe wurden zur Ver= 
gefchlachtet und pflegsung der Trup- 
das Vieh über ven in den China= 
Land gseholt. Ein <ämpfen über= 
mit zwei Hunden ı10mmen, fowie 
belpannter Wagen riele Kafernen und 
‘at damals feine Krankenhäuler, 
Schuldiskeit. Das Motels und Galt: 
Gefhäft blühte (tätten beliefert. 
(chnell auf. Fleiß, Dadurch vergrö- 
Sparfamkeit und Berte lich der Um: 
Solidität begsrün= = (ab des Gelchäfts 
mehr und mehr bis zum Ausbruch des Weltkrieges. Dann traten Heereslieferungen größten Stiles ein. 
Das Geflhäft sing am 1. März 1915 auf den ältelten Sohn William über. Infolge Einberufung des 
Inhabers zum Heere mußte das Gelchäft gelchloffen werden. Erlt am 1. Dezember 1919 wurde der 
Betrieb wieder eröffnet, und nachdem der freie Einkauf und eigene Schlachtung wieder begannen, ilt er 
Chnell wieder zu alter Blüte gebracht. Heute [teht die Fleifcherei wieder mit an führender Stelle und 
ift durch die Güte der Waren und Erzeusnille gefucht und geachtet. 
William Willführ 
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