N lhelm Lutz. Hannover, MancHtraße 8
Wilhelm Lu, geboren 1857 in Hannover, erlernte das Klempner=
andwerk, sing dann der damaligen Sitte gemäß auf Wanderlchaft,
um fich in verlchiedenen größeren Städten Deutlchlands weiter aus-
zubilden und befuchte fchließlich noch einige Großftädte im Auslande.
Im Jahre 1883 sründete er in der Malchltr. (im vormaligen Union=
zarten) eine befcheidene Klempnerei mit Ladengelchäft. Bereits einige
Jahre (päter verlegte er lein Gelchäft mit Laden in fein neuerbautes
Haus an der Lansenfalzalktr. Da eine Einfahrt und eine ausreichende
Werkltatt dort nicht vorhanden war, erwarb er lich das noch heute
im FEisenbelig befindliche Grundltück Iflandltr. 8 mit ausreichenden,
zroßen Arbeitsräumen. Dort betreibt Herr Lu nach Aufsabe des
Ladens feit länseren Jahren eine Bauklempnerei neblt einem tech=
ıiflchen Gelchäfte für fanitäre Anlasen. — Herr Lub betätiste lich
ebhaft an kommunalen und handwerklichen Beltrebungen,, wodurch es nicht ausblieb, daß er von
‚einen Mitbürsern und Kollegen aus dem Handwerk zu verfchiedenen Ehrenämtern gewählt wurde,
So gehört Herr Luß feit Beltehen der Handwerkskammer der Meilterprüfunsskommillion im Klempner:
und Inftallationsgewerbe an, ilt feit Beftehen des Gewerbegerichts bis zur Auflöluns dort Beiliber gewelen
und ift Vorltandsmitslied der Klempner= und Inftallateurinnuns. Lu il mehrere Male in das Bürger=
vorlteher=Kollesium gewählt und jebt feit längeren Jahren Senator der Stadt Hannover. Ferner ift er
leit über 20 Jahren im Auflichtsrat der Vorfchuß =Vereinsbank, fowie in einigen anderen Genolflen=
(chaften im Vorfltande oder auch im Auflichtsrat. Dem Kirchenvorftande der Paulusgemeinde gehört
Herr Luß bald 30 Jahre an; weiterhin ilt er Vorlikender des Südftädter Bürgervereins.
—] Wilhelm Lutz
William \Willfahr, Hannover, Sodenltraße 3
Am 1. Dezember 1878 eröffnete der Vater des jebigen Inhabers, der Fleikchermeilter William Willführ,
Sodenftraße 3, Ecke Cellerltraße eine Fleilcherei. Der öftliche Stadtteil Hannovers war damals noch faft
unbebaut, und auf deten den guten
der Cellerftraße Ruf des Gelchäftes
ftanden noch alte weit über die Gren?
ehrwürdige Lin= zen Hannovers.
denbäume. In Er= Umfangreiche Auf:
mangelung eines träse in Wurlt-
Schlachthofes wur= u. Schinkenwaren
de noch im Haufe wurden zur Ver=
gefchlachtet und pflegsung der Trup-
das Vieh über ven in den China=
Land gseholt. Ein <ämpfen über=
mit zwei Hunden ı10mmen, fowie
belpannter Wagen riele Kafernen und
‘at damals feine Krankenhäuler,
Schuldiskeit. Das Motels und Galt:
Gefhäft blühte (tätten beliefert.
(chnell auf. Fleiß, Dadurch vergrö-
Sparfamkeit und Berte lich der Um:
Solidität begsrün= = (ab des Gelchäfts
mehr und mehr bis zum Ausbruch des Weltkrieges. Dann traten Heereslieferungen größten Stiles ein.
Das Geflhäft sing am 1. März 1915 auf den ältelten Sohn William über. Infolge Einberufung des
Inhabers zum Heere mußte das Gelchäft gelchloffen werden. Erlt am 1. Dezember 1919 wurde der
Betrieb wieder eröffnet, und nachdem der freie Einkauf und eigene Schlachtung wieder begannen, ilt er
Chnell wieder zu alter Blüte gebracht. Heute [teht die Fleifcherei wieder mit an führender Stelle und
ift durch die Güte der Waren und Erzeusnille gefucht und geachtet.
William Willführ
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