Wilhelm Riek S
Wilhelm Rieke, Fuhrgelchält
Hannover, Stader Chaullee 60
Gesründet 1882
Die Firma ift ein reiner Schwerfuhrwerksbetrieb.
Als folcher führt fie Transporte jeder Ärt aus, ins=
»elondere Kellel= und Malchinenbeförderungen im
Nah= und Fernverkehr. Das Haupttätigkeits=
zcbiet ift jedoch der Baumarkt.
Die Firma wurde im Jahre 188% von Herrn
Wilhelm Rieke fen., dem Vater des jekisen In-
habers, in der Striehlltraße 11 gegründet. Nach
ner vorübersehenden Verlegung des Gelchäftes
jach der Weörthltraße 41 wurden die derzeitigen
vergrößerten Räume in der Stader Chaullee be:
zogen.
Dank der Sachkenntnis, Tüchtiskeit und Zu:
verläffiskeit ihres Gründers hat fich die Firma
aus kleinften Anfängen zu einem der bedeutendlten
Betriebe des hiefigen Schwerfuhrwerks entwickelt.
Neben einem fehr umfansreichen und vielleitigen
Wasenpark verfüste die Firma vor dem Kriege bereits über 30 erfiklallise Ichwere Zuspferde.
Leider brachte der Krieg, wie für viele Gelchäfte des Transportsgewerbes, einen empfindlichen Rück:
chlas, indem ein sroßer Teil des Pferdebeltandes für Heereszwecke angefordert, fowie Hauptltüben des
Selchäfts, die beiden Söhne — von denen einer gefallen it — zum Heeresdienft ins Feld eingezogen wurden.
Nach dem Kriese war daher ein falt völliger Neuaufbau des Gelchäfts notwendig. Dieler wurde
durch die Tatkraft und die Umficht des jekisen Inhabers, welcher das Gelchäft nach dem Kriege allein
eitete, und es am 27. Mai 1925 als alleiniger Inhaber übernahm, fo erfolsreich durchseführt, daß die
irma mit ihrem erftklalfigen Pferdebefltande (22 Stück fCchwere Zuspferde) und mit einem umfangreichen,
njeuzeitlichen Wasgenpark wieder an der Spibe des Schwerfuhrwerkbetriebes Hannovers [teht.
Erwähnt [ei noch, daß der Gründer des Gelchäftes, Herr Wilhelm Rieke, einer alten Fuhrmanns=
amilie ent/tammt. Bereits fein Großvater betrieb ein Fuhrgelchäft und zusleich ein Frachtfuhrsefchäft ; diefes
ührte ihn zu einer Zeit, wo [lich der Güterverkehr nach auswärts noch auslchließlich per Achle vollzog,
weit über die Grenzen feiner engern Heimat hinaus. Deffen Sohn, alfo der Vater des Gründers (1801
seboren), führte das Gelchäft weiter und vermittelte den Frachtverkehr fosar bis Wien und Pras.
Außerdem belorste er zulammen mit einem Vetter die kilsuttransporte nach Frankfurt a. M. Als nach
der Einführung der Eifenbahn um 1840 die Ferntransporte per Ächle zum srößten Teil in Fortfall kamen,
ins er zur Landwirtfhaft über und betrieb nebenbei Holzfuhren.
Die Liebe und Anhänslichkeit zum alten angeftammten Gewerbe — Eisenlchaften, die man bei faft
allen Fuhrmannskindern antrifft — hießen den Sohn gleichfalls das Fuhrsewerbe ersreifen, und dank dieler
zrerbten Eisenfchaften hat diefer das jebt fo anselehene Fuhrsefchäft W. Rieke gesründet.
Wilhelm Rieke
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