Wilh elm de Neuf
Wilhelm de Neuf Hannover
Baugelchäft für Hoch= und Tiefbau, Stolzeltraße 41, Gegründet 1858
Die Firma Wilhelm de Neuf, Bauselchält und Steinhauerei, wurde
am 1. April 1858 in Bockenem bei Seelen von dem Maurer= und
Steinhauermeilter Wilhelm de Neuf gesründet.
Das Gefchäft erfreute fich bald eines resen Zufpruches dank der
ichtiskeit des Inhabers, denn diefer konnte feine reichen Erfahrungen,
die er während lanser Jahre in Nord=Amerika bei Ausführuns
ler größten Bauten (Weiße Haus in Woafhinston) sefammelt hatte,
n feinem eigenen Betriebe nubbringend anwenden.
Nach feinem frühen Tode 1871 führte feine Witwe, Ausulte
de Neuf, geb. Weule, mit Hilfe des Maurermeilters Joh’s. Wotte
sus Alchendorf das Gefchäft weiter. Herr Wotte verlegte die Firma
nach feiner Verheiratung mit Frau de Neuf nach Hannover, feiner
bisherigen Arbeitsltätte. Er änderte die Firma in „Johs. Wotte,
W.de Neuf Nachfls.” und besann hier am 1. Ausult 1872 feine Tätiskeit.
Die Firma sehörte in kurzer Zeit zu den anselehenften Bau=
Sn ZZ gelchäften und genoß bei allen Behörden und Privaten das größte
Vertrauen. Herr Wotte war überall als fleißiger, zuverlälliser und erfahrener Fachmann gefchägt. Es
wurden ihm viele große Neubauten übertragen, unter anderem: die Gartenkirche, Invaliditätssebäude,
Zementfabrik Kronsbers, Telefonfabrik Berliner, Farbenfabrik Gebr. Jänecke & Schneemann, dessl. Dr. Geors
Peine, Schulen, Villen der Hermannftraße,
Kanalarbeiten ulw. Einen belonders ehren=
vollen Auftrags erhielt Herr Wotte durch
Herrn von Bennisflen, der ihm den Wieder=
aufbau der eingeltürzten Garnilonkirche
perfönlich übertrus. ;
Sein Stiellohn, Herr Wilhelm de Neut,
geb. 20. Januar 1864, war nach feiner Aus=
bilduns und auswärtigen Taätiskeit als Bau=
ührer und [päterer Teilhaber in der Firma
Atis. Herr de Neut, der am 1. April 1898
das Gefchäft als alleiniger Inhaber übernahm,
änderte die Firma im Andenken an den
Gründer wieder in: Wilhelm de Neut, mit
Tem Zulabe Joh's. Wotte Nachfls.
merrn Maurermeilter de Neuf gelans es, fich das feinem Vater und Stiefvater gelchenkte Vertrauen
voll und Sanz Zu erhalten und den Betrieb (tändis zu erweitern, bis ihn eine Ichwere Nervenerkrankuns
im Juni 1907 befiel, die feinem unermüdlichen Fleiße und Schaffenskraft ein jähes Ende lebte. Er war
Dbermeilter der Innuns für das Bausewerbe. — Seine Witwe, Käte de Neuft, geb. Frifche, führt noch heute
das Gelchäft in unveränderter Weile mit dem Maurermeilter Friedrich Gripp aus Nienburg weiter. Dieler
trat am 10. Ausult 1909 als Bauführer in die Firma ein und wurde am 1. Januar 1924 in Anerkennuns
für feine erfolgreiche Tätigkeit als Teilhaber ins HMandelsresilter eingetragen.
An größeren Bauarbeiten wurden in dieler Zeit ausseführt: Neubau der Oberpoltdirektion, Bismarckfchule,
Bismarckbahnhof, Fundamente zur Oberreallchule, Militärbauten im Lilterfelde, Walzwerk, Kabelhalle, Wirt=
(chaftssebäude pp. für die Hackethal=-Draht= und Kabelwerke, Teil der ftädt. Kleinwohnunssfiedlung Laaben.
Herrenhaufen, Umbau der Reichsbank, desgl,. des Tanzpalaltes Rote Mühle, Villen, Wohn= und Gelchäftshäuler-
Der Fortbeftand der Firma in der Familie Icheint bereits gelichert, denn die vierte Generation, nämlich
der jünslte Sohn des Herrn de Neuf, Wilhelm, geb. 3. Juli 1902 ilt wiederum als Bauführer in der Firma tätis.
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