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Hüllt. Wie fehr it die gemeinfanıe Hervorbringung ud
Aufztehung eines Kinde3 ein neueS, eben]o fejtes al8 lieb=
fiche3 Band zwijhen den. Chegatten; während ein unehe-
(iheS Kind fo oft zur bitterjten gegenfeitigen Entfremdung
der Eltern, ja zu Mordgedanken (etwa des Vater gegen
die Mutter) geführt Hat!
SottfeligFeit. Slaube.
Ein [höne3, der deutfhHen Sprache, wie e3 fMheint,
zigenfhüumlihes Wort, ift das Wort „®ottfeligkeit“!
Dagegen Halte id e8 für eine Harakteriftijh üble Eigen-
tümlichkeit unjerer Sprache, daß fie anftatt des Inteinijdhen
fides (faith ete.), was eigentlid) Treue, fih Anvertrauen 26,
Hedeutet, daz Wort „©lauben‘“ Hat: alfo ein Wort, das
auch ein Fürmwahrhalten ohne wijfenfhaftlidh genügenden
Örund, aljo mit einer geringeren Zuverficht, als daS [og.
Wilfen, zu bedeuten pflegt. Wir Deutjden müfjen eben
nach unferer Bolfsthümklichtkeit durch ein jolhes Weniger
zu jenem Mehr durchdringen!
Erucifir.
Wie inconfequent it der Rationalismus doch bis in
feine innerften Lebenstiefen hinein! Jene Erucifire an
idhönen Landfchaftspunkten, die mich, wenn fie einiger-
maßen gut gemacht find, 3. B. in Carlsbad oft erfreut
und erbaut haben, müffen demjenigen, der nicht an die
qöttlidhe Natur des Herrn alaubt, doch fehr zuwider fein.