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heit auf Erden Hält in Einem Sinn gar eben“. Gier
Hat fidh der Glaube des großen Mannes offenbar auf eine
überzeitlidhe und überräumlihe Höhe gefhwungen, wo die
jern{te, dann jedoch ficher bevorftehende Zukunft als Gegenz
wart erfdheint und die ganze unendliche Welt als Erde.
Das Keben im Himmel.
Triviale Spötter haben der HriftliHen Borftellung
vom Leben im Himmel oft den Vorwurf der Lang-
wmeiligfeit gemacht, wo das ewige Palmentragen und PJalmen-
üängen bald unerträglich fein würde. Ich Habe allerdings
feinen Begriff davon, wie der Beruf eines Krieger8s,
Nichters, Arztes 20. drüben fortgefeßt werden Könnte. Soldhe
Berufe, fcheint e8, wurzeln doch gar zu tief in.der fünd-
lien Unvollfonmenheit unjeres Erdenlebens. Aber für
jede reine,. D. h). um der Wahrheit und Schönheit felb{t
millen betriebene Wifjenfchaft und Kunft wird doch gewiß
im unendlicher Zeit eine unendliche Steigerungsfähigfeit
anzunehmen fein, und zwar nicht bloß für die „fchöpferifchen“
Seijter, die Gott felbjt im Meinen nadhfchaffen, fondern
auch für ihr Ddankbares „Publikum“, daS jenen wieder
genießend nachjchafft. Was werden PhidiaZ und Kaffael,
Sophokfles und CHhakejpeare, Haendel und Mozart im
Himmel für Werke gejhaffen Haben und noch immer herr-
‚icher |Maffen! ®anz befonders aber denke ih an den
allgemeinften und nofhwendigiten aller menfHlidhen Berufe,
den jede frühere Generation drüben an jeder fpätern voll-