Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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Tugend. StetS von einem almächtigen Herricher nicht 
6loß beobachtet, jondern umgeben, ja Ddurchdrungen; Der 
nicht bloß jede That fieht, jedes Wort Hört, Jondern auch 
jeden Gedanken wahrnimmt; der nicht3Z vergibt; der bei 
jeiner Zeitlofigfeit jede unjerer KRegungen und Handlungen 
viel eher weiß, al3 wir jelber!. Man denke an Hüflinge 
oder Stellenfucher, die im SGejpräche mit einem bedeuten- 
den Herrjcdher gewiß Feine Hochverrätherijchen oder majeftäts- 
beleidigenden YWeußerungen fhun werden! 
Macbheths innere Entwickelung, 
Daß die Sünde der Leute Verderben it (Sprüchw. 14,34), 
Bat Shakejpeare in feinem MachethH mit tieffter Sach- 
fenntniß und ergreifendfter Macht gejchildert. Nachdem 
die urjprünglih edle und große Seele des Helden die 
erfte {Owere Miffethat begangen Hatte, unmittelbar nach- 
her aber von den Heftigften GewtjfenZqualen gefoltert war, 
ichreitet fie nachher immer weiter fort auf dem Wege der 
Sünde, und wird durch immer gefteigerten Betrug der 
Hölle zuleßt ficdher. As you all know, security is mortals 
chiefest enemy. Sofort nimmt jelbft die Sprache Mac- 
befh’8 einen ganz anderen Ton an. Vorher im Höchften 
Srade energifjch, mit einem {tarfen Zuge von erhabener 
Dunkelheit 2C., wird fie nachher platt, geiftloS, ja gemein. 
Nur mit einer einzigen Ausnahme, al3 ihm der Selbft- 
mord feiner Gemahlin gemeldet wird, eben der Frau, 
welche ihn vorzugsweife zum Verbrechen gereizt Hatte. 
Was er da ausfpricht, gehört zu dem Erhabeniten, aber
	        
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