Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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auch Furchtbarften, was je in der Poefie gejhaffen worden. 
Eine Lebensanjicht, die mit ihrer günzlidhen Hoffnungs- 
(ofigfeit hon in daz Erdenleben die volljtändige Hölle bringt. 
Morgen, Morgen 
Und wieder Morgen riecht in feinem kurzen Schritt 
Bon einem Tag zum andern, bis zum leßten 
Buchjtaben der uns zugemeifnen Zeit, 
Und alle unire Geftern haben Narren 
Zum modervollen Grabe Hingeleuchtet! 
— Mus, au8, du Meine Kerze! Was ijft Leben? 
Sin Schatten, der vorüber {treicht; ein armer Gaufkler, 
Der feine Stunde lang fihH auf der Bühne 
Berquält und tobt; dann Hört man ihn nicht mehr. 
Sin Märchen ift e8, daS ein Thor erzählt, 
Vol Wortjhwall und bedeutet nichts. 
Da Übrigenz der wirkliche, GHiftorijhe Macbeth Ddurch- 
au8 fein fo böfer Mien]ch war, wie der Dichter ihn jcHil- 
dert, jo Halte ich e8 nicht für unmwmahr]cheinlich, daß er in 
jenem Leben den großen Dichter, der ein halbes Jahr- 
taujend nach ihm in dafjelbe eingetreten ijt, Moffentlich 
beide längit im Himmel!) zuerft einen freundlichen, mit 
Verzeihung verbundenen Vorwurf gemacht hat. 
Sottgewollte Erfolge. 
So wenig wir im Stande find, alle Folgen eines 
Sreignijfes zu Üüberjehen, fo Dürfen wir doch wohl vhne 
Anmaßlichfeit jedem Heilfjamen Erfolg einer vom Schöpfer 
Gerrührenden Einrichtung als von Gott gewollt De. 
trachten. ;
	        
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