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fommt, jo fährt er fort, da Kfehre ih nach Haufe zur
meiner Studierftube zurücd. Bor der Zhüre werfe ih den
bäuerifhen und {OHmußigen Anzug ab; ich lege Feierkleider
an, und aljo, anftändig gefchmiückt, erfdheine ih am Hofe
jener Alten, wo ich, liebevoll aufgenommen, mich an Der
Speije erquicfe, für die ich einzig geboren bin; wo ich
mich nicht {dheue, mit ihnen zu reden, fie um die Urfachen
ihrer Thaten befrage, fie aber. voll von Humanität mir
antworten. Und vier Stunden hindurch fühle ich keinen
Kummer, vergefje jeder Sorge, fürchte die Armuth nicht,
und jelbjt der Tod Hat keine Schrecken für mich. Ich
verliere mich ganz in ihnen.
(Leben, Werk und Zeitalter des ThHukydides, S. 43—46.)
Die Sprache der Griechen.
Wie das Land die Pflegemutter des Leibes it, fo
ijt die Sprache die Pflegenmuutter der Seele. Und welch
eine Sprache die hHellenijche! Bollfommen original, ft fie
fremden Vorzügen Doch volllommen zugänglich. Was fie
aber irgend aufnimmt, Eigennamen und Sattungsnamen,
das Heidet fie ein in hHellenijche Formen, um eS organifch
mit {ich jelber verbinden zu Können, Dazu ihr wohl-
geregelter, Jcharfbeftimmter Keichthum an Biegungen und
Aoleitungen: fhön in der Mitte ftehend zwijdhen dem
geilen Wachsthume der {prachlichen Kindheit und der dürren
Nüchternheit des Höühern Alters. Wie RX. D. Müller
iehr richtig jagt, in Der griechijchen Sprache treten die
Nofcher, aetitl. Gedanken. R