Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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faßt, in ihrem taufendfachen Verknüpfungen und Bedingungen 
darzuftellen. Auch der Naturforjcher {trebt dahin, und 
j9on Anayagoras mar bemühet, möglichjt VBieleS in der 
Welt aus feinen Wirbelbewegungen Herzuleiten, möglichjt 
Weniges unmittelbar auf den Nou3Z zu beziehen. Nur 
Halte Niemand ein folches Verfahren für irreligiis! Ie 
zahlreicher in einem KHeere die Truppenmafjen, je ver= 
ichiedenartiger die Waffengattungen, je bunter und einfluß- 
reicher das Terrain, je verwickelter das Verpflegungswejen, 
je möüchtiger eingreifend Die VBoltscharaktere und Staats 
verhältnijfe Jind, Ddefto größer des Feldherın Seijt, der 
all diefe Mittel zum Siege führt. So muß auch in der 
Welt jede erweiterte Kenntniz des natürlichen Zufjammen- 
hangeS der Dinge, wenn man die übernatürlidhe Regierung 
nicht leugnen will, die Ehrfurcht vor derfelben tiefer madhen. 
(Qeben, Werk und Beitalter de3 Chukydides, S. 196.) 
Birtenvölfer. 
Bei aller Einfachheit feiner Verhältnifje und Zu- 
riedenheit damit*) kann das Leben der NMomadenvölker 
*) Saft ale Beobachter ftimmen darin überein, daß Nomaden durch- 
jnittlichH zufriedener find, al Höher cultivirte Menfchen, Ift der Beduine 
z. B. arm, fo wünfeht er Höchften8 fo reid) zu werden, daß er bei der Anz 
huinft jedes acdhtungswerthen SGaftıes ein Samm fAladhten kann, und iÜber- 
Haupt an Gaftfreiheit von keinem Bekannten übertroffen wird. Erreicht er 
dieß Biel, Jo wünfcht er fih ferner ein gute Pferd und Dromedar, [owie gute 
Rleider für fein Weib. GHernach endliH nur noch ein Wachsthum feines Rufes 
ao Tabferkeit und SGaiftireiheit.
	        
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