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doch leicht einen gewijfen Schwung Haben. Der {tete Um- 
gang des Hirten mit der Natur, die Gewalt der Elemente, 
denen er fajt obdachlo3 preiSgegeben it, Die einfürmige 
Unermeßlichfeit der Cbhene, Der Sternenhimmel, den er 
nicht Bloß in freier Muße betrachten kann, fondern als 
Wegweifer in der Einöde ftudiven muß: alleS dieß wird 
jeine Seele mit wenigen, aber tiefen Eindrüden erfüllen. 
Man erkennt das fchon au3Z der mwürdevollen Sprache und 
Haltung der meiften Nomaden *), aber noch bei weitem 
iHöner au8 der vorzugSweife lebhaften und activen Religions» 
empfänglichfeit, welche fie auszeichnet. Um große religiöfe 
Bewegungen einzuleiten, Hat fi die VBorfehung oftmals 
der Hirtenvölfer bedient**); und das Wültenleben |Heint 
namentlich für den Monotheismus ein günjtiger Boden zu 
iein. € fehlt dort eben jene üppige Mannigfaltigfeit der 
*) NMirgend3 wird das Arabijche Io grammatiich ridtig, fo Icharf accentuitt 
ınd mit fo gewähltem Auzdruce gefprochen, wie in der Wijte. Kommt ein 
Beduine zur Stadt, fo fpielt er gewöhnlich eine wortkarge, fententiöfe und 
ynite Role, 
**) Nicht ohne volkSwirthichaftliden Grund tit die alttejtamentlidhe Dffen- 
jarung mit einem Hirtenjtamme verwachfen und von Heidnifhen Zufägen 
im der Wiljte gereinigt worden. Ich erinnere ferner an den Hirten David, 
an bie Hirten von Bethlehem bei der Geburt des Heilandes, an den Wufent- 
Halt Johannes des Täufers und Chrijtt felbft in der Wüijte. Un deutlich- 
item hat das Salam die Spuren feines nomadijchen Urfprunges immer bei: 
behalten; wie denn z. B. jeine Moral vornehmlich foldhe Gebote einfHärit, 
yite bei Momaden, genauer Beduinen, ganz oder Halb von jelbit einleudten 
mußten: Mäßigkeit im Ejfen und Trinken (Falten, Weinverbot), Reinlich- 
it (MWajdungen, Beflhneidung), Wallfahrten, Brunnengraben, SGaftfreiz 
heit u. f. ww. Auch die fogenannte maurifche Architectur ijt offenbar dem 
Hirtenleben verwandt: die zWwiebelfürmigen Kuppeln und dünnen Säulen ent- 
“prechen dem Zelte; die Hufeifenförmigen Bogen und doppelten Spikbogen find 
bon der Leinwand auf den Stein übertragen. Dazu die Vorliebe für Schatten 
und fliekendes Wafier.