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verftändniß= und liebevoller Berückfichtigung der jämmt-
lichen fremden Hauptvölfer auf Erden.
Denn e3 ift fein bloßer Zufall, daß unjere beiden
Yiteraturblüthen, jowohl die mittelalterliche, al8 die an
der Örenze des 18. und 19. Jahrhunderts, in eine fvZSmo-
volitijche Zeit fallen. Wie Giefjebrecht fo fchön gejagt hat:
„E83 ijt die Aufgabe des deutichen Volkes, fichh mit der
gefammten Tradition der früheren Zeiten zu erfüllen, mit
dem Hauche feines GeifteS erftorbene Formen neu zu be-
(eben, die erftarrte Iiegel durch die ihm innewoHnende
individualifivende Kraft zu einem SGefeße der Freiheit zu
erheben, das fichH für alle Verhältnifje, jeden Drt, jede
Nationalität eignet; die ganze Summe der Bildung in fich
aufzunehmen, fie nach der Matur feines Geiftes durchzu-
arbeiten und, von den Elementen feines WejenZ Ddurch-
drungen, al Gemeingut der Welt hinzugeben“.
/Gef. d. Nat.-Dek. 1874, S. 1046.)
Entwickelung der gefamımten Menfchheit.
Ulle einzelnen Völker, die neben und nach einander
gelebt haben, werden zufjammengefaßt al3 Menjhheit. Wer
möchte das VBorhandenjein eines Standpunkte3 leugnen, für
melchen die Menfchheit nur Ein großes Ganze3 bildet, alle
aunte Mannichfaltigkeit ihres LebenS nur einen großen Plan,
Einen „wunderbaren, Herrlich hinausgeführten“ Rathfhluß.
Sotte3? (ef. 28,29.) Wber wer {ft auch fo Leck, von jich zu be-
haupten, dab er diefen Standpunktinne habe? Theolvoaen tollteu