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gewefen, ‚mag in taujend und aber taulend Fällen genügen;
zinen {irengen Bewei3 iefert e8 nicht. Ieder Genius
zwingt die Regel, ih zu erweitern. Die Wiffenjhaft aber
joll nie vergeffen, daß man der Selbftverleugnung bedarf,
um die Wahrheit zu finden.
Grundlagen d. Nat.-Def. 1854. Schluß.)
Frauen - Emancipation.
WaZ Heutzutage von Vielen mit dem Stichworte be
zeichnet wird: Emancipation der Frauen, daS würde [Aließ-
ich doch auf eine Zerftörung der Familie Hinauslaufen,
und eben damit der großen Mehrzahl des weiblichen Ge:
IOlecht3 den allerübelften Dienit erweijen. Stellte man
die Frauen wirklich den Männern ganz gleich, würde bei
der Concurrenz zwijchen beiden SGefjchlechtern lediglich die
wahre Neberlegenheit entjcheiden: fo tft zu fürchten, daß
jene bald wieder in eine ähnlich gedrückte Lage verfielen,
wie fie fajt bei allen rohen Völfern getroffen wird.
Gerade das Familienleben und die Höhere Kultur haben
fie emancipirt! Dielelben Theoretifer, welche fich durch
die Schattenfeiten der Höheren Kultur verführen Iaffen,
Sütergemein]haft zu predigen, Halten bei der Hiermit ver=
bundenen Empfehlung der Frauenemancipation gewöhnlich
eine mehr oder minder ausgebildete Weibergemeinfchaft im
Auge. Die Öründe find in beiden Fällen fehr ähnlich:
man berwirft den Gebrauch von Eigenthum und Ehe, weil
man fo vielen Mißbrauch fieht; man verzweifelt daran,
jene ®@üter Allen zugänglich zu machen, und gönnt fie Des-