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oorzeitig einfeitige Facdhbildung, ehe die Grundlage der
allgemein menjhlidhen Bildung gefihert worden. Ie Höher
namentlich ein Menfjch jteht, defto mehr joll er die ganze
Menfchheit gleichfjam vertreten. Wer möchte 3. B. einen
Kegenten al8 Fachmann erzogen fehen? Die bejte Cor-
cectur für Die Einfeitigfeiten Hoher Arbeitstheilung befteht
in der Ausdehnung und bieljeitigen Benußung der Muße,
maß ja beides von derfelben Höheren Kultur, welche mit
der Arbeitstheilung zujammenhängt, immer mehr erleich-
terf wird.
Sm Mittelalter war eS Üblidh, Stimmungen, die jeder
Menfch zeitweilig hHegen foll, aber auch nur zeitweilig,
gleichfanı al Salz feines Lebens, hegen kann, zum dauern-
den Berufe Einzelner zu machen: fo daß 3. DB. Einer fein
ganze Leben Hindurch betet, {ih felbft beichaut u. f. w.,
und jolheS nun feinen Mitblirgern abnimmt. Hierdurch
verjinfen dieje ebenjo leicht in Weltlichkeit und NWeußer-
(ichfeit, wie jener in Faulenzeret und Heuchelei. Nimmt
dagegen Heutzutage z.B. der Buchdrucder dem Schriftjteller
die entjprechende Arbeit ab, fo leidet darunter die perjün-
liche Entwicelung feines von beiden.
(Grundlagen d. Nat.-Dek. $ 63.)
Ethifche Unterfchiede zwijhen Ackerbau und Gewerbfleiß.
Auf dem ethijhen Gebiete hejteht derfelbe SGegenfaß
zwijchen Ackerbau und Gewerbfleiß, wie auf dem Skono-
atjchen. Man Hat den Ackerbau al8 vorzugsweije [romm
gerühmt, weil er den unmittelbaren Sinflüfjen der gött-