Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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Kurus. 
Der Begriff Luxus ift ein durchaus relativer. Yeder 
Sinzelne und Stand, jedes Volk und Zeitalter nennt alle 
diejenigen Confumtionen Zurxus, welche ihHın felbit entbehr- 
lich fcheinen. Wie fajt jede alte Mode von der Iugend 
118 Bedanterie verlacht wird, fo wird fajt jede neue Mode 
von den Alten getadelt. 
Nun äußert fih jede Höhere Bildung in einer ver- 
mehrten und doch befriedigten Zahl und Lebhaftigkeit von 
Bedürfnifjen. €E€3 giebt jedoch eine Örenze, wo die neuen 
oder verftärkten Bedürfnifje der Verbildung angehören, 
itatt der höheren Bildung. Jedes unfittlidhe und unkluge 
Bedürfniz über]chreitet diefe Orenze. Unfittlih find nicht 
allein Diejenigen, deren Befriedigung geradezu Das Ges 
wijjen verleßt, fondern auch Diejenigen, wo die Neber- 
Müjfigfeiten des Leibes den NothHwendigkeiten der Seele 
vorgezogen, mo die Genüffe Weniger durch das Elend 
Vieler erkauft werden; unklıug nicht allein diejenigen, wo 
die Freiwillige Ausgabe das Einfonmen überfteigt, fondern 
überhaupt alle, mo das Unentbehrliche um des Entbehr- 
tichen willen leidet. 
(Grundlagen d. Nat.-Dek. $ 224.) 
Seichtfinniges Almofengeben, 
Unterjtüße niemal8, ohne den ganzen Zuftand Des 
Armen zu unterfuchen! Natürlich mit vorläufiger Au8- 
nahme ganz Ddringlicher Nothfälle. „Den Namen Hriftlicher 
Wohlthätigkeit verdient nicht der, welcher zu träge und
	        
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