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der Biehkinder, Naturalverpflegung armer Durchreijen-
der u. |. w. beforgt.
Armenpolitit S. 38.)
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Die Hriftliche Armenpflege.
Der große Unterfchied der Hrifilichen Armenpflege
von jeder früheren |pricht fich am Ddeutlichften aus in der
Yede Chrijti, Matth. 25, 31 f., wonach beim Weltgerichte
der König zu den Gerechten fagen wird: Ih bin hungrig
gemwejen und ihr habt mich gefpeijet u. |. w@. Was ihr
gefhan habt einem der Geringften unter meinen Brüdern,
das Habt ihr mir gethan u. |. w. Gegen die Verachtung
der Armen mar ja daS ftärkfte Gegenmittel die Erinnerung
an die Krippe zu Bethlehem; daß der Herr nicht Hatte,
wohin er jein Haupt legen konnte (Luca3 9, 58); daß er
in einem fremden ©rabe DLeftattet wurde, nachdem feine
Kleider verlooft waren. — Die fo oft gepriejene Öuter-
gemeinfchaft der Gemeinde zu Jerufalem war Übrigens nur
eine Gemeinfchaft des SGebraucheS, nicht des Eigenthums
“Apoftelgefdhichte 4, 32), und durchaus eine Bethätigung
ireier Liebe (5, 4), am allerwenigiten ein Recht, welches
die Nermeren in Unfjpruch genommen Hätten. Iroßdem
at dieje Sütergemeinfchaft eine fhwere dhronijche Armen-
nofh der Jerujalemer Gemeinde bewirkt. Daher auch
Paulus überall für fie fjammeln ließ, namentlidh auch in
dem hHeidenchriftlidhen Antiochia (11, 29 ff.), ohne in irgend
ziner anderen Gemeinde etwas YAWehnliches zu begründen
Nömer 15, 26; 1. Corinth. 16, 1ff.; 2. Corinth. 8, 9).
Die paulklinijhe Armenpflege unterfiüßt feinen Müffiggünger
Kofcher, aeiftl. Gedanken. * 10