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Yhilologen, Orientalijten und AlterthHumsforfchers ©. F.
Srotefend, des erften Entzifferer3 der Keiljchriften, ftand.
Seinem Keligionslehrer Zudw. Adolf Betri (1803—1873),
dem fejtgegründeten, gewaltigen Zeugen der Wahrheit, der
auf die hannöverifihe Landeskirche und noch weiter einen
bedeutenden und jegensreichen Einfluß auZübte, hat Wil-
helın Kofcher viel verdankt. (Zu vgl. S. 81 diejes Buches.)
Betri’S Predigten IaZ3 er bi8 an fein Ende mit hefonderer
Borliebe, wenn er Sonntag3 am Kirchgange behindert mar.
Bon Petris Einflujje zeugt u. U. eine Rede, die Wilhelm
Kofcher im Lyceum am 28. Mai 1834 in Ynwefjenheit
des VicefönigS und der Latrone der Anftalt zur Feier
des Königs-OGeburtstages zur Halten Hatte. Diele Schüler-
vede über „die Weihe der WifjenfhHaft““ lautete in ihrem
wichtigjten Theile wörtlich folgendermaßen:
„dur fih allein ftehend ijt die Wiffen]haft nicht
fähig, den Men]chen feiner Beftimmung entgegen zu führen.
Sin Dreifaches muß hinzukommen, um ihr die Höchfte
Weihe zu ertheilen: fronmmer Glaube, der daS, was der
Berftand erfaßt, mit dem göttlichen Urquell alle8 geiftigen
Sebens in Beziehung jeßt, die Neberzeugung von einem
Eingreifen des ©öttlicdhen in das Yrdijche, und das Streben,
beides nach Kräften mit einander in Einklang zu bringen;
jerner aufrichtige Demuth, die der menfchlichen Ohnmacht,
der Größe des noch unbebauten Feldes und deffen bewußt
oleibt, daß alle menjcdhlidhe Fähigkeit und Kraft das Eigen=
hDum ihres Schöpfers ft, daß der Meenfch nur deren
YNießbrauch hat und von ihrer Benußung einft Rechen=
ichaft ablegen muß: endlich thätige Liebe, die alle Menz