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mäu8ß, im 17. und 18. Jahrhundert Augujt Herm. Frande,
im 19. Sahrhundert Th. Chalmers und Elijabeth ZxCy.
Man darf aber nicht von Staatsmwegen auf jolche Perjün-
(ichfeiten rechnen. E83 ijt daher ent/chieden „Jhwärmerijdh“,
wenn KRaßbinger daz Nebeneinander-Beftehen kirchlicher und
itaatlicher Armenpflege fHlechthin bekämpft, e& auch für
ganz illuforijch erklärt, daß man bei weltlicher Armenpflege
dem Seeliorger eine wichtige Stellung einräumt. Er über-
jhäßt eben foldhe Fälle, wo z. B. ein Pater Kavignan
nach einer Nede für HriftlihHe Schulen gleich im Saale
30000 Fr. fanımeln fonnte. (Armenpolitif S. 51.)
Mothwendigfkeit der Fürforge für die Seele des Armen.
Sorge ebenfo fehr für die Seele, wie für den Leib
pe8 Armen! Charity to the soul is the soul of charity
(€ Sry). In der Regel muß der Arme, wenn man ihm
wirklich helfen will, zunächft erzogen werden. €3 nulijffen
geiftige Bedürfniffe in ihm gewedt werden, die ich von
den leiblichen dadurch unterfcheiden, daß fie um jo dringen-
der find, je weniger der AUıme felbit fie fiihlt. Das befte
Mittel gegen die Urmuth ijt immer die Bildung gewefen,
die wahre Bildung, welche gleichmäßig Leib und Seele,
Ropf und Herz vervolllommnet. — Man werfe nicht ein,
daß gerade die gebildetften Zeitalter oft am meijten von
5er Armuth gelitten Haben! Theils bezieht ich daS doch
aur auf die fogenannte Bildung: und auch von diejer Läßt
ih behaupten, daß ohne fie die Armen noch ärmer ge-
mwejen wären. ‘Armenbolitit S. 43.)