Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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Mio Gewogenheit von der einen, Ergebenheit von der 
andern, Treue von beiden Seiten: uneigennübige Sorge 
für das gegenwärtige und zukünftige Interefje des andern 
Theil8 (tangquam sua!), und namentlidH auch für dejjen 
ewige Zukunft. Ob eine foldhe Gefinnung leichter vorausS- 
zujeben ift beim Syfteme patriarchalijcher oder polizeilicher 
SGebundenheit, oder bei demjenigen der freien Concurrenz, 
Öäßt jih im Allgemeinen wohl nicht entjheiden; jedenfalls 
heruhet fie auf beiderfeitiger, ununterbrochener, aljo |Hmwie- 
tiger Selbftverlengnung. Wo fie wirklich herridht, da 
merden die VBorkheile des Stücklohn-Principes auf eine 
mürdige, organifche Weije auch erreicht, aber ohne defjen 
atomifjtiiche Schattenjeiten. 
(Grundlagen d. Nat.=Dek. 8 76.) 
Das Dienen. 
Sefus {pricht zu Jeinen Jüngern (Evang. Marc. 10, 44; 
Matth. 20, 27): welcher unter euch will der Bornehmite 
werden, der foll Aller Knecht fein. ES liegt in diejem 
Worte nicht bloß ein fittlidhes Gebot von fundamentaler 
Wichtigkeit, Jondern auch umgekehrt eine der tiefften, all- 
gemeingültigjten Erflärungen vorhandener VBerhältnifje. Wer 
ber]önlich den Anderen am meiften nüßt, der wird fie in 
der Kegel am meiften beherrichen. Der gefdhicktefte Arzt 
Andet. die gehorjamften Aranken. Wer al Künftler oder 
Lehrer oder Priejter die geiftigen Bedlirfnifje der Menfchen 
am ftärkften und nachhaltigjten befriedigt, der Hat den 
sahlreichtten und begeiftertiten Anhang. Wir Können dieß
	        
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