Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

- XXL — 
Wenn wir alS HNeinere Kinder mit dem Vater einen 
weiteren Spaziergang machen durften, gab eS auch für 
Seilt und Seele immer viele Nahrung. Da erfuhren wir 
jarbenreiche Märchen aus Taufend und eine Macht, die 
Erzählung von Oberon oder anderen Stoffen Haffifcher 
OYpern, die wir dann befuchen durften. Wer auch die 
Natur kam dabei nicht zu Kırz. Eine8 der Hüäupter der 
Univerfität Leipzig erzählte mir, daß er, vorher immer in 
Ihön gelegenen, gebirgnahen Univerfitätsftädten wirkend, 
die Leipziger Gegend anfänglich fIroftlo3 gefunden Habe. 
Er habe die Begeifterung meines Vaters für die Schön- 
Heit der Leipziger Wälder, die ihm bei gemeinfamen Spa= 
ziergängen entgegengetreten fei, anfänglich nicht recht be- 
greifen fünnen. UNmählih aber fjei ihm der Sinn für 
die Schönheit der LandfjchHaft in der Ehene erwacht, wie 
der Sinn für die Bilder der Niederländer. Damit hing 
eS zujammen, daß Wilhelın Rofcher, auch wenn er eben 
erjt aus Italien oder den Defterreichifchen Alpen zurück 
gefehrt war, fih an den Leipziger Wäldern und den 
Veipziger Promenaden doch von ganzem Herzen erfreuen 
fonnte. Er hatte eine elaftijdhe dankbare Seele. 
1889 gab er, 71 Yahre alt, eine Privatkfollegien auf, 
um nur noch Öffentliche Vorkefungen zu Halten. Seiner 
Bitte um Berufung eines neben ihm wirkenden Nachfol= 
gerS entjprad) die Staatsregierung durdhH Gewinnung 
Brentano’3, Er wollte lieber, daß e3 Hieße: „Wie? 
Nolcher geht {hon?“ al8: „Endlich geht er!“ MNofcher 
fühlte das zunehmende Greifenalter und hHegte den Wunfch, 
jein |Qriftjtellerifches LebenZwerk ungeftört zu Ende zu
	        
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